Rheinpfalz Lieber ohne Zuschuss bauen

Das Glaswappen der Gemeinde, die höchste Auszeichnung, die die Gemeinde vergibt, wurde Klaus Kries verliehen.
Das Glaswappen der Gemeinde, die höchste Auszeichnung, die die Gemeinde vergibt, wurde Klaus Kries verliehen.

Die Gemeinde Schauerberg wird die geplante Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Eigenleistung bauen. Den zugesagten Landeszuschuss von 41.000 Euro aus dem Investitionsstock wird die Gemeinde zurückgeben.

Die vom Architekten aktuell ermittelten Kosten für den Hallenbau belaufen sich auf 160.000 Euro. Für die Gemeinde nicht zu stemmen, war sich der Rat nach längerer Diskussion einig. Gestartet waren die erwarteten Baukosten bei 110.000 Euro. Das war auch die Basis für den Antrag auf Zuschuss aus dem Investitionsstock gewesen. Zwischenzeitlich bewegten sich die Baukosten stets nur noch in eine Richtung: nach oben. In der Planung war auch ein Apsis (halbkreisförmig anschließender Raum) vorgesehen gewesen, um die Aussegnungshalle optisch aufzuwerten. Der war bei der Kalkulation mit den 160.000 Euro schon gestrichen. Mit Apsis, überschlug Bürgermeister Martin Eichert, wären es mindestens 180.000 Euro geworden. Aber realistisch müsse man sagen, für die 160.000 Euro bekomme man gerade mal vier Wände und ein Dach. Da stimme die Relation nicht. Zumal alle befürchteten, dass am Ende die 160.000 Euro auch nicht reichen. Klaus Kries rechnete die 41.000 Euro Zuschuss, plus die 31.000 Euro, die die Gemeinde für den Bau vom Kirchenbauverein bekommen hat und rund 50.000 Euro Eigenleistung – „dann ist das doch für uns zu machen, dann müssen wir auf den Zuschuss nicht verzichten“, warb er noch mal für den Bau mit Zuschuss. Den auch sein Ratskollege Hans Kessler nur ungern zurückgeben wollte. Die übrigen Ratskollegen sahen das deutlich skeptischer. Vor allem sei die Frage, wo diese 50.000 Euro Eigenleistung erbracht werden könnten, wenn Gewerke ausgeschrieben werden. Zudem sei davon auszugehen, dass es deutlich teurer werde, wenn man noch mal ausschreibe. Die Gemeinde hatte bereits eine Ausschreibung wegen zu hoher Preise aufgehoben. Die Firmen, die man damals enttäuscht habe, böten garantiert nicht mehr mit, war sich der Rat einig. „Wir schaffen das“, waren sich Thomas Weber und Gunther Kessler schnell einig beim Thema Eigenleistung. Das werde deutlich kostengünstiger, sind sie sich sicher. Bis Ende 2020, skizzierte Eichert, der auch den Bau in Eigenleistung präferierte, solle die Halle stehen. Im Gegensatz zu den Baukosten, die steigen, sinkt die Einwohnerzahl im Ort. „Wir nähern uns den 190“, so Eichert. Deshalb seien neue Bauplätze wichtig, die für junge Familien attraktiv seien. Bezüglich Flächen, wo Bauplätze über Ergänzungssatzungen entstehen können, gibt es noch Diskussionsbedarf mit dem Kreis. Deshalb beschloss der Rat, dass im Bereich „In der Kehr“, in der Nähe des Friedhofs, ein kleines Neubaugebiet entstehen soll, das mit einem Erschließungsträger baureif gemacht wird. Die Planung vergab der Rat an die Firma Staab, Schmitshausen. Die wäre als Erschließungsträger auch mit im Boot. Voraussetzung für den Erschließungsträger ist, dass die Gemeinde selbst zwei Bauplätze nimmt, damit sich das Projekt trägt. Diesen Weg will die Gemeinde mitgehen, beschloss der Rat. Der Beschluss wurde grundsätzlich gefasst. Gunther Kessler erhielt die Urkunde des Gemeinde- und Städtebundes für 25 Jahre Ratsmitgliedschaft. Seit 30 Jahren gehört Klaus Kries dem Gremium an. Dafür ehrte ihn der GStb mit Urkunde und die Gemeinde mit ihrem Glaswappen, der höchsten Auszeichnung, die die Gemeinde vergibt.

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