Rheinpfalz Letzte Warnung für Russland

Paris (dpa). Russland hat von der Uefa die „dunkelgelbe“ Karte bekommen und spielt bei der EM nur noch auf Bewährung. Kommt es nochmals zu Fangewalt in Form von körperlichen Attacken in einem EM-Stadion, wird das russische Team qualifiziert und muss abreisen. Das Urteil ist auch eine klare Botschaft an andere EM-Teams mit gewaltbereiten Fans. Das entschied die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union gestern in Paris. Zudem gibt es 150.000 Euro Geldstrafe für den russischen Verband. Die Fans des kommenden WM-Gastgebers waren durch Gewaltakte bei ersten russischen Gruppenspiel am Samstag im Stade Vélodrome in Marseille gegen England aufgefallen. Russische Anhänger hatten englische Fans im Stadion kurz vor Ende des Spiels attackiert. Der russische Verband (RFU) will nach Aussage seines Vorsitzenden Witali Mutko auf eine Berufung verzichten. „Wir werden der Entscheidung der Uefa folgen, es darf keine andere Haltung in der RFU geben“, sagte er. Die Androhung gilt nur für Ausschreitungen innerhalb des Stadions und nicht für Hooligan-Aktionen außerhalb der EM-Arenen. Dies sehen die Disziplinarregeln der Uefa so vor. Das Exekutivkomitee hatte allerdings bereits am Sonntag eine Warnung ausgesprochen, dass ein Turnierausschluss auf Grundlage der Verbandsstatuten auch droht, wenn es nochmals zur Ausschreitungen in Spielorten kommen sollte. Die gleiche unmissverständliche Botschaft erhielt auch der englische Fußballverband, dessen Fans an den mehrtägigen Straßenschlachten in Marseille auch beteiligt gewesen waren. Einen Ausschluss hat es während einer Fußball-EM noch nie gegeben. England war 2000 wegen Ausschreitungen in Belgien ebenfalls mit einer Warnung belegt worden.

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