Rheinpfalz LESERBRIEFE:

Notreparatur, das war ja klar! Seit mehreren Jahrzehnten ist die L383 schon reparaturbedürftig. Aber das Land hat es bis heute nicht für notwendig erachtet, sich um diese Straße zu kümmern. Stattdessen plant es, die Straße an den verarmten Landkreis abzustoßen, um die Kosten für den Neubau, der hier seit Jahren dringend nötig wäre, zu finanzieren. Jeder, der die Straße regelmäßig befahren muss, weiß, dass es gerade zur Talseite hin schon ewig diese Schieflage gibt. Und das nicht nur an der jetzt abgerutschten Stelle. Aber hier wurde lediglich ein bisschen „notrepariert“ und die Risse, die immer wieder entstehen, nur verfüllt. Vor Jahren gab es das Problem an anderer Stelle der L383 schon einmal in ähnlicher Form. Damals musste eine Stützmauer errichtet werden. Das Problem mit der Straßensituation ist also alles andere als neu... Aber getan wurde nichts! Tagtäglich wird diese Straße auch von Schulbussen und Lkws befahren. Ein Wunder, dass es nicht schon früher zu größeren Schäden gekommen ist. Jetzt soll wieder nur notdürftig repariert werden, um den Verkehr schnell wieder in die Gänge zu bringen. Wenn diese Straße doch, wie vom Land behauptet, nur vom lokalen Verkehr betroffen ist, dann wäre das jetzt ein guter Zeitpunkt, die Straße gesperrt zu lassen und endlich rundum zu erneuern... Die lokalen Anwohner kennen die Umfahrungsmöglichkeiten gut genug, um die Sperrung eine Weile verkraften zu können. Aber es soll wohl eher wieder eine Sparmaßnahme durchgeführt werden... In der Zwischenzeit wird dann wohl aus der Landstraße eine Kreisstraße gemacht, und so der Schwarze Peter weiter geschoben. Meines Erachtens ein Beweis mehr dafür, dass sich unsere Landesregierung für ihre Bevölkerung auf dem Land schon lange nicht mehr interessiert. In Mainz erinnert man sich der Dörfer doch nur noch kurz vor den Wahlen. Wie der Kreis mit einem Defizit von über 130.000.000 Euro in 2016 auch noch Straßen vollständig und bedarfsgerecht sanieren soll, bleibt mir ein Rätsel. Da werden wir dann auf die nächste Katastrophe warten müssen, und können nur hoffen, dass beim nächsten Rutsch nicht gerade ein voll besetzter Schulbus unterwegs ist. Beim Einschlag eines Blitzes in Hoppstädten wurden über 30 Menschen verletzt, drei Erwachsene schwer. Glimpflich davongekommen? Der am schwersten verletzte Betreuer, ein guter Bekannter von mir, hat eine langwierige Reha vor sich, um wieder ins Arbeitsleben zurück zu finden. Glimpflich davongekommen? Dass sich das Erlebte für alle Betroffenen und deren Angehörige langfristig psychisch negativ auswirken kann, ist offensichtlich. Glimpflich davongekommen? Schalten Sie bitte vor dem Verfassen der Artikel nicht nur Ihren Laptop, sondern auch Ihr Gehirn ein oder lassen Sie es ganz.... Mein Mitgefühl gilt den Familien der Beteiligten und ich wünsche allen Verletzten von Herzen, dass sie wieder ganz gesund werden. Anmerkung der Redaktion: Wir haben über das Unglück in Hoppstädten an drei Tagen hintereinander berichtet. Dabei haben wir auch nachgefragt, wie es den Betroffenen geht, wie die Beteiligten – vor allem die Kinder – mit der Situation umgehen. Übereinstimmend meinten Ortsbürgermeister und Vereinsverantwortliche, dass das Ganze hätte viel schlimmer ausgehen können. Mit Rücksicht auf die Familie haben wir nicht weiter vom Gesundheitszustand des Mannes berichtet, der am schlimmsten betroffen war, aber nach unseren Informationen kurz nach dem Unglück wieder auf den Beinen war.

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