Eisenberg Lerche wird zur Nachtigall

KERZENHEIM. Bei den Eistal-Lerchen laufen die letzten Proben für das Musical „Die chinesische Nachtigall“. Unter der Leitung von Swetlana Werner üben die Kinder begeistert das Zusammenspiel der einzelnen Sing- und Sprechrollen für die Premiere am kommenden Sonntag.

Flott legen die Kinder los, so dass die Sätze nur so auf der Bühne in der Kerzenheimer Mehrzweckhalle umher fliegen. Hochkonzentriert streiten der japanische und der chinesische Kaiser darüber, wer besser ist. Hin und wieder wirft Chorleiterin Swetlana Werner Anweisungen ein, wie die Gestik und die Intonation sein soll. Textsicher spielen die 14 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren ihre Szene durch. Dann ertönt das Klavier, gespielt von Swetlana Werner, und die Nachtigall tritt vor. Traurig und mit ernster Miene singt Isabell die Zeilen des Liedes „Ganz allein“. Während die Nachtigall ihre Verbannung beklagt, wird sie im Hintergrund von einer kleinen Anzahl Sänger und Sängerinnen unterstützt. Schwungvoll geht es weiter: Der gesamte Chor rockt die Bühne und laut ertönt der Ruf „Wo ist die Nachtigall?“. Mit Begeisterung und Motivation spielen die jungen Künstler Szene um Szene. Aufgeführt wird das Musical „Die chinesische Nachtigall“ von Andreas Schmittberger nach Hans Christian Andersens Märchen „Die Nachtigall“. „Das Stück ist an die heutige Zeit angepasst, wie zum Beispiel die Ausdrücke und witzige Anspielungen auf aktuelle Themen“, erzählt Swetlana Werner. Unter anderem sei die Globalisierung und der Kampf zwischen Technik und Natur ein zentrales Motiv des Musicals, meint der Vorsitzende der Kinderchors Walter Brauer. „Das Musical ist eine gute Mischung aus peppigen Liedern und viel Text“, erklärt die Chorleiterin. Es ist bereits das dritte Großprojekts des Kinderchors, der in den vergangenen zwei Jahren „Horri, das Monster-Musical“ und eine Kombination des Singspiels „Klassenfahrt zum Mond“ und „Morgenstern, Schiller und Co.“ aufgeführt hat. Die Rollen wurden nach einer Top-Drei-Liste vergeben, sagt die Chorleiterin. Jedes Kind konnte sich drei Rollen aussuchen, die von ihr dann koordiniert wurden. „Die Kinder haben in der Regel ihren Erst- oder Zweitwunsch bekommen“, erklärt Swetlana Werner. Viele Kinder haben auch mehr als nur eine Rolle zu spielen. „Wir haben bei den Proben zusammen viel Spaß“, erzählt der neunjährige Max Werner, der den chinesischen Kaiser mimt. Auch Jana Neurohr ist ganz begeistert: „Das Stück hat tolle Lieder.“ Nele Röring ist die Jüngste im Chor. Ihr gefallen besonders die verschiedenen Auftritte und dass sie auf der Bühne singen kann. Diesmal werde der Chor auch von einem kleinen Ensemble begleitet, verrät Swetlana Werner. Neben ihr als Klavierbegleitung sorgen noch Henriette Jakobi an der Querflöte und Mathis Hölter am Cajon für die Musik. „Wir freuen uns auch darauf, dass wir mit der modernen Tontechnikausstattung der Mehrzweckhalle arbeiten können“, meint Brauer. Neben den wöchentlichen Chorproben macht der Kinderchor auch verschiedene Ausflüge, wie Eis essen oder auch ein Wochenende in der Jugendherberge in Steinbach. „Das gehört auch dazu“, sagt Walter Brauer. (jnl)

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