Rheinpfalz Juner gegen Moulin

Jörg Juner aus Weselberg möchte Landtagskandidat der SPD im Zweibrücker Wahlkreis 46 werden. Er fordert auf der Wahlkreiskonferenz am Donnerstag den Zweibrücker Stéphane Moulin heraus, der ebenfalls Nachfolger des Landtagsabgeordneten Fritz Presl werden will.

Das kündigte Juner gestern an. Moulin ist der Kandidat des Stadtverbandes Zweibrücken. Im Februar war er von den Mitgliedern seines Ortsvereins Zweibrücken aber nur mit einem mäßigen Ergebnis gewählt worden: 33 von 51 Mitgliedern stimmten für ihn – nicht mal zwei Drittel. 15 waren gegen ihn, drei enthielten sich. Besser sah es Ende März aus, als ihn die Delegierten des SPD-Stadtverbandes – dazu gehören auch die Vororte – mit 82 Prozent Zustimmung zu ihrem Kandidaten kürten. Angesichts der Gegenstimmen glaubt Juner, dass seine Chancen nicht schlecht stehen. Dazu braucht er aber Unterstützung aus Zweibrücken: Die Wahlkreiskonferenz ist keine Mitglieder-, sondern eine Delegiertenversammlung. Das heißt: Es ist bereits vorher festgelegt, wer abstimmen darf und woher die stimmberechtigten Mitglieder kommen. Das spielt deshalb eine Rolle, weil Juner aus dem Gebiet mit den wenigsten Delegierten kommt: aus der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben. Von dort kommen nur fünf Delegierte, aber 25 aus der Stadt Zweibrücken und 20 aus der VG Zweibrücken-Land, wie SPD-Geschäftsführer Carlos Pendon-Reyes mitteilte. Die Zahl der Delegierten hängt von der Zahl der Mitglieder der Ortsvereine ab. Ein Nachteil für Juner dürfte auch sein, dass er aus Weselberg kommt, das ganz im Osten des Wahlkreises liegt und kaum Verbindungen zu Zweibrücken hat. Allerdings verweist er darauf, dass er als Kommunalpolitiker bekannt sei: Er ist dritter Beigeordneter der größten Verbandsgemeinde im Kreis, Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben. Er will auch den Vorsitz des SPD-Gemeindeverbandes übernehmen. Vorsitzender Horst Höh aus Saalstadt hat bereits angekündigt, dass er nicht mehr antreten werde. Juner ist Vorsitzender des Weselberger Ortsvereins und Mitglied im Gemeinderat, und er war Mitglied des VG-Rats Wallhalben. Im Januar 2012 trat er für die SPD bei der Wallhalber Verbandsbürgermeisterwahl an, unterlag aber dem FWG-Amtsinhaber Berthold Martin. Ende 2008 wollte Juner für den Bundestag kandidieren, aber die SPD nominierte die Zweibrückerin Sabine Wilhelm. Den Vorstand des SPD-Unterbezirks habe er bereits über seine Kandidatur informiert, sagte Juner, der bereits im Februar von seinem Ortsverein einstimmig vorgeschlagen wurde. Die Weselberger sprechen sich auch dafür aus, dass ein Kandidat aus der Stadt kommen soll, einer aus dem Land. Denn am Donnerstag wird auch der B-Kandidat gekürt, der nachrückt, wenn der A-Kandidat ausfällt oder seinen direkt gewonnenen Sitz im Landtag abgibt. Sollte jemand aus Zweibrücken A-Kandidat werden, würde er auch als B-Kandidat antreten, sagte Juner. Allerdings hat er auch hier mit Konkurrenz zu rechnen: Wie der Stadtverbandschef Kurt Pirmann Ende März mitteilte, soll die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land Sebastian Schäfer aus Dellfeld den B-Kandidaten stellen. Der 28-Jährige war von 2010 bis 2013 einer von drei Vorsitzenden des Juso-Unterbezirks Pirmasens-Zweibrücken und ist nun stellvertretender Vorsitzender. Von 2009 bis 2014 saß er im Gemeinderat Dellfeld. Weitere Kandidaten sind laut Pendon-Reyes bisher nicht vorgeschlagen. Zum Wahlkreis 46 gehören die Stadt Zweibrücken, die VG Zweibrücken-Land und die frühere VG Wallhalben. Die CDU will den Zweibrücker Arzt Christoph Gensch ins Rennen schicken. Für die Grünen möchte Landtagsabgeordneter Fred Konrad aus Käshofen wieder antreten. Für die FDP soll Erika Watson aus Hornbach kandidieren. (bfl/Archivfoto: Daum)

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