Rheinpfalz Integration wirklich ernst gemeint

Lang war wieder einmal die Liste der Ehrengäste, die Ortsbürgermeisterin Steffi Körbel am Freitagabend beim Quirnbacher Neujahrsempfang begrüßen konnte. Neben der Schaffung neuer Bauplätze sieht Körbel die soziale Dorfentwicklung als weitere Herausforderung, die die Arbeit im Rat in den nächsten Jahren bestimmen wird.

Nicht neue Projekte, sondern ihre Jungs hätten sie im letzten Jahr ganz schön auf Trapp gehalten. Mit den Jungs meinte die Quirnbacher Ortschefin junge Flüchtlinge, die in Quirnbach nicht nur ein Zuhause, sondern durch das Engagement von Körbel und einiger Familien auch Arbeit in der Region bekamen. „Wer Integration wirklich ernst meint, der muss auch bereit sein, sich zu engagieren“, sagte die Ortsbürgermeisterin und bedankte sich bei Quirnbacher Bürgern sowie bei über zehn kleineren Unternehmen, die Arbeitsplätze für die jungen Menschen aus Eritrea und Pakistan bereitstellten. Bei der Dorfentwicklung setzt Steffi Körbel weiter auf die Dorfgemeinschaft und will dabei die Kompetenz der Menschen für das Allgemeinwohl nutzen. Deshalb wolle man sogenannte Kompetenzprofile erstellen. Was dahinter steckt, will Körbel in den nächsten Tagen in einem Bürgerbrief erläutern. Unter den über 100 Gästen auch Bürgermeister Christoph Lothschütz, gerade mal seit vier Tagen als Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Obers Glantal im Amt. Er sei der dritte Bürgermeister, den sie in ihrer zweijährigen Amtszeit begrüßen könne, scherzte Körbel, als sie Lothschütz zusammen mit Klaus Schillo nach vorne bat und den beiden spontan das Mikrofon überließ. Lothschütz versprach, über Parteigrenzen hinweg sachorientierte Entscheidungen treffen zu wollen. Lothschütz weiter: „Jeder Ort hat seinen individuellen Charakter, den gilt es auch in der größeren Einheit zu erhalten.“ Um diese Charaktere der 23 Ortsgemeinden für alle erlebbar zu machen, um Bürgerbüros, Geschäfte, Ärzte, Senioren- und Jugendtreffs sowie Freizeiteinrichtungen in der Fläche besser zu verbinden, will Lothschütz einen Bürgerbus. Auch hier sei besonders das ehrenamtliche Engagement gefragt. Klaus Schillo, der bis zum 31. Januar noch hauptamtlicher Beigeordneter der neuen Verbandsgemeinde ist, war sehr entspannt. Nicht nur die Bemerkung, die Quirnbacher seien „Macher und keine Lamentierer“ brachte ihm viel Applaus ein, auch als er das Engagement der Gemeinde, insbesondere die Arbeit von Ortsbürgermeisterin Steffi Körbel hervorhob: „Du hast dich unfassbar positiv für junge Menschen, die vor Krieg und Verfolgung aus ihrer Heimat flüchteten, eingebracht.“ Und dann gab’s auch noch ein Geschenk: Ein Bild des Grafikers Marcus Frey (Frankfurt), das anlässlich des Bürgerdialogs „Gut leben in Deutschland“ seit Oktober 2015 Schillos Dienstzimmer zierte, soll nun in Quirnbach einen Ehrenplatz finden. Und weil die rote Farbe zwischenzeitlich etwas verblasst sei, lästerte der parteilose Schillo, habe er noch einen roten Farbstift beigelegt. Der Tradition verpflichtet sind die Weihnachtsbläser, die seit über 30 Jahren an Heiligabend mit Platzkonzerten in Henschtal, Quirnbach und Liebsthal Geld für eine gute Sache sammeln. Diesmal konnte ihr Sprecher Bernhard Nix gleich zwei Schecks über je 470 Euro an die Leiterinnen der Kindergärten Glan-Münchweiler und Steinbach überreichen. Über eine weitere Spende, diesmal aus Henschtal, durfte sich der Kindergarten in Steinbach freuen: Einen giftgrünen Sparfrosch, gefüllt mit 950 Euro, übergab Henschtals Ortsbürgermeister Roger Decklar. Die Spenden wurden in der Adventszeit in Henschtal gesammelt. Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang von der Männerchorgemeinschaft Steinbach/Henschtal/Quirnbach unter der Leitung von Leo Stoffel. Nach dem offiziellen Teil sorgte Alleinunterhalter Herbert Gensinger für ausgelassene Partystimmung. |res

x