Rheinpfalz Haus des Gastes soll saniert werden

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Abriss oder Sanierung? Diese grundlegendende Entscheidung bezüglich der Zukunft des Haus des Gastes stand im Mittelpunkt der Sitzung des Ortsgemeinderates Eppenbrunn am Mittwoch. Nach längerer Aussprache plädierten alle Ratsmitglieder für den Erhalt des Gebäudes, wohlwissend, dass eine Sanierung finanziell für die ohnehin verschuldete Gemeinde schwer zu stemmen ist.

„Wer dagegen ist, ist im Dorf verkehrt“, machte CDU Ratsmitglied Alexander Kelsch unmissverständlich seinen Standpunkt klar und fügte hinzu: „Andere haben es gebaut, wir haben die Pflicht, es zu erhalten.“ Und Klaus Lehmann (SPD) befand: „Wir sollten Nägel mit Köpfen machen.“ Der Ist-Zustand: Seit Jahren dringt über die Dachkonstruktion Wasser ins Gebäude ein. Das führte bereits zur Sperrung (wir berichteten). Fäulnisbildung und die jährliche Überprüfung der Statik durch einen Sachverständigen sind die Folge. Zuletzt lief beim Starkregen Ende April wieder sehr viel Wasser ins Gebäude. „Es muss was passieren“, machte Ortsbürgermeister Thomas Iraschko den dringenden Handlungsbedarf deutlich. In einem Gutachten aus dem Jahr 2011 wurden die Kosten für eine Sanierung auf bis zu 300.000 Euro beziffert, ein etwaiger Abriss würde laut Gutachten etwa 150.000 Euro verschlingen. „So teuer darf die Sanierung nicht werden“, so Iraschko. Allerdings drohe der Abriss, wenn nicht schnell gehandelt werde, machte der Ortschef klar. Daher sollen im Haushalt 2017 zunächst 10.000 Euro als eine Art Anschubfinanzierung eingestellt werden. Diese Mittel sollen verwendet werden, um ein Ingenieurbüro zu beauftragen, die Schäden und mögliche Abhilfemaßnahmen zu ermitteln. Jedoch bedarf dies der Zustimmung der Kommunalaufsicht, was angesichts des defizitären Haushalts nicht einfach werden dürfte. Damit einhergehend wird der Verkauf des Bürgerhauses und des ehemaligen Ärzte- und Bäderhauses – beide Gebäude gehören der Gemeinde – forciert. Sollte ein Verkauf der Immobilien rasch gelingen, könnte der Erlös in die Renovierung des Haus des Gastes fließen. „Ich befürworte den Erhalt auch, aber wir müssen dann ein anderes Gebäude verkaufen“, so Margit Heimgartner (SPD). Tom Heinemann nannte den Abriss angesichts der Kosten eine „Milchmädchenrechnung“. Am Ende käme ein Abriss womöglich teurer als der Erhalt. Kurt Schmitt (CDU) sagte, vordringlich müsse ein weiterer Wassereintritt verhindert werden. Er regte an, zu prüfen, ob Fördermittel zur Verfügung stehen und wie hoch die tatsächlichen Sanierungskosten sind. Die Gemeinde nimmt 2017 am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil. Nicht nur Bürgermeister Iraschko, sondern nahezu der gesamte Rat, der Revierförster Günter Werner, die Vorsitzende des Vereins Wir für Eppenbrunn sowie andere Bürger helfen bei der Vorstellung des Dorfes mit. „Ich bin überrascht über diese Resonanz“, merkte Iraschko an, woraufhin Klaus Lehmann, der sich in der Ratssitzung vom 25. Oktober nachdrücklich für eine Teilnahme unter Einbeziehung von Bürgern, Ratsmitgliedern und Vereinen ausgesprochen hatte, feststellte: „Man muss eben nur mit den Leuten sprechen.“ In der Einwohnerfragestunde erkundigte sich ein Bürger nach dem Sachstand beim geplanten Demenzzentrum in der ehemaligen Seniorenresidenz „Haus Biedenkopf“. Das Unternehmen „Haven Sanatorium AG“ hat das Gebäude im August 2015 erworben. Seitdem hat sich nichts getan. Dass nichts Neues zu vermelden gebe, machte der Ortschef klar. Die Gemeinde habe sich die Umsetzung anders vorgestellt. Er stehe zwar mit dem Geschäftsführer, Bernd C. J. Blasius, in Kontakt, dennoch gebe es keinen neuen Sachstand zu berichten. |elim

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