Eisenberg Grundschule jetzt Europaschule

Bei der Preisverleihung: Staatssekretärin Heike Raab, Claudia Fichter-Kaiser, Lisa Haag, Sven Hofstadt, Ruth Herz, Markus Fichte
Bei der Preisverleihung: Staatssekretärin Heike Raab, Claudia Fichter-Kaiser, Lisa Haag, Sven Hofstadt, Ruth Herz, Markus Fichter und die Ministerin Stefanie Hubig (von links).

Die Pestalozzi-Grundschule in Eisenberg darf sich jetzt Europaschule nennen. Mit 15 anderen Schulen aus Rheinland-Pfalz wurde der Grundschule das Zertifikat von Staatssekretärin Heike Raab und Bildungsministerin Stefanie Hubig überreicht. Die Feierlichkeiten fanden im Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz statt.

Bereits im November 2017 bewarb sich die Pestalozzi-Grundschule darum, sich Europaschule nennen zu dürfen. „Durch die Vielzahl unserer Aktivitäten, die wir als inklusiv denkende Ganztags- und Schwerpunktschule seit Jahren anbieten, nahmen wir die Herausforderung an“, so Schulleiter Markus Fichter. Er ergänzt: „In der Bewerbung haben wir die Aktivitäten der Schule näher aufgeschlüsselt und versucht, die Entwicklung der letzten 18 Jahre widerzuspiegeln.“ Dazu gehören der Medienkompass, der den Kindern Medienkompetenz vermitteln soll, und die Netzwerksarbeit, die zwischen Schülern, Lehrern und Eltern sowie Hospitationsschulen des Pädagogischen Landesinstitutes und des Institutes für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF) stattfindet. Außerdem nannte Fichter die Arbeit als Modellschule für Partizipation und Demokratie, die den Kindern den Demokratiegedanken näherbringen soll. „Wir haben Partnerschulen in Schottland, den Niederlanden und der Türkei, mit denen ein regelmäßiger Austausch stattfindet – auch das haben wir in der Bewerbung erwähnt“, ergänzt der Schulleiter. Außerdem gab er einen Einblick in verschiedene Projekte der Schule, wie etwa verschiedene Spendenläufe, den integrativen Fremdsprachenunterricht in Englisch sowie Herkunftssprachenunterricht in Türkisch und Spanisch und die Teilnahme am Fairtrade-Projekt der Gemeinde. „Unsere Kinder verspeisen 20.000 Fairtrade-Bananen pro Jahr“, erzählt Fichter. Vier Schwerpunkte mussten für die Bewerbung umgesetzt sein: europäisches und interkulturelles Profil, internationale Begegnungen und Europa-Projekte, Fremdsprachen sowie zusätzliche Qualifikationen wie Fortbildungen und Teilnahme an europäischen Wettbewerben. Bei der Preisverleihung betonte Staatssekretärin Heike Raab: „Ein Europa ohne die Jugend hat keine Zukunft – deshalb muss der europäische Gedanke schon in der Schule gelebt werden. Viele junge Menschen halten die Vorteile der Europäischen Einigung wie Reisen ohne Grenzen und eine gemeinsame Währung für selbstverständlich. Dabei zeigen der Brexit und das Erstarken nationalistischer Kräfte, dass wir uns für Europa immer wieder stark machen müssen.“ Mit den 16 neu ernannten Schulen gibt es jetzt 55 Europaschulen in Rheinland-Pfalz – seit 2015 können sich Schulen um diesen Titel bei der Landesregierung bewerben. „Die Staatskanzlei stellt Fördergelder in Höhe von jeweils 1000 Euro für Europaprojekte zur Verfügung, die beispielsweise für Ausflüge innerhalb Europas genutzt werden können“, weiß Fichter. Auch das Bildungsministerium stellt Fördergelder für schulische Projekte im Rahmen der Europawoche vom 2. bis 15. Mai zur Verfügung. „Zeitnah ist ein erstes Netzwerkstreffen mit anderen Europaschulen geplant, von dem wir Anregungen und kompetenten Austausch erwarten“, sagt Fichter.

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