Rheinpfalz Gewalt ist letztes Mittel

Seit Mitte April läuft in der Grundschule Fischbach das Projekt „Nicht mit mir! – Starke Kinder schützen sich!“ Das Besondere dabei ist, dass alle Schüler der Grundschule an diesem Präventions-, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs teilnehmen.

Laute Schreie tönen durch die Turnhalle der Fischbacher Grundschule. Im Schulbetrieb nichts Ungewöhnliches, aber hier trainieren die Schüler gezielt ihre Stimme, ihre Körpersprache und ihr Auftreten, um ihre Distanzlinie zu wahren und Grenzen zu setzen, um sich gegen Zudringlichkeiten und Gewalt zur Wehr zu setzen. Das Gewaltpräventionsprojekt „Nicht mit mir!“ ist ein Kooperationsprojekt des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes und der Deutschen Sportjugend und wird vom Bundesministerium für Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es wurde kürzlich auch vom Bündnis für Demokratie und Toleranz der Bundesregierung ausgezeichnet. „Natürlich gibt es für die Kinder auch nach diesem Kurs keine hundertprozentige Sicherheit. Aber sie lernen hier verschiedene Möglichkeiten der Deeskalation und Intervention, auch für den Schulhof mit Gleichaltrigen. Und sie lernen, wie sie sich aus Gefahrensituationen zurückziehen können“, sagt Ina Gebhard-Dörhöfer aus Merzalben, die schon seit drei Jahren solche Kurse leitet. Der Kurs umfasst zwölf Unterrichtseinheiten und wird altersgerecht modifiziert für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 13 Jahren angeboten. „Selbstverteidigung ist das letzte Mittel, vorher gibt es eine große Palette an Möglichkeiten zur Deeskalation und Selbstbehauptung, um brenzlige Situationen zu entschärfen. Diese müssen aber bekannt sein und geübt werden, sonst funktioniert das nicht“, so Gebhard-Dörhöfer. Das sollen die Kinder im Kurs lernen. Kurse finden ab acht Teilnehmern statt. Der Kurs an der Grundschule Fischbach wird demnächst abgeschlossen sein. Am 30. Mai sind die Eltern zur Abschlussveranstaltung eingeladen, bei der die Kinder das Gelernte demonstrieren werden. Schulleiterin Gabriele Ruppert ist begeistert, dass alle Eltern ihre Kinder zum Kurs angemeldet haben. Informationen Infos gibt es bei Ina Gebhard-Dörhöfer, Telefon: 06395/922065 oder im Netz: www.nicht-mit-mir.org.(wü)

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