Rheinpfalz Friedenskreuz wird beleuchtet

Nachdem der unausgeglichene Haushaltsplan 2015/2016 verabschiedet war (die RHEINPFALZ berichtete am Dienstag), hatte Fischbachs Ortsbürgermeister Michael R. Schreiber in der Ratssitzung nur Positives zu berichten: Die Auseinandersetzung mit der Falknerei beim Biosphärenhaus ist gerichtlich beigelegt, und den Plänen der Kommune bezüglich der Erweiterung der katholischen Kindertagesstätte (Kita) steht die Diözese Speyer wohlwollend gegenüber.

Ein Streit geschlichtet, ein anderer verhindert – fehlt nur noch die Sichtbarkeit der Eintracht, und auch die kommt in Kürze: Pünktlich zum 75. Jahrestag der Schlacht um den Maimont erhält das Friedenskreuz auf dem im zweiten Weltkrieg blutig umkämpften Berg eine Beleuchtung. Die Idee sei „zwischen dem dritten und vierten Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt“ geboren worden, merkte Schreiber schmunzelnd an. Den ursprünglichen Gedanken, die Gipfelkreuzlichter mit Strom aus Solarzellen zu versorgen, habe man jedoch schnell verworfen. Die Zellen seien relativ teuer und zu anfällig für Beschädigungen. Der Forst selbst habe schließlich die Verlegung eines Stromkabels zum Gipfelkreuz angeregt. Weil die Zeit bis zum Jahrestag drängt – die Schlacht um den Maimont begann am 13. Mai 1940 – seien die dafür erforderlichen Arbeiten bereits in vollem Gange. Sie würden von Fischbacher Bürgern ehrenamtlich geleistet, und auch die Materialkosten in Höhe von etwas über 3000 Euro seien „zu 100 Prozent refinanziert“, berichtete Schreiber. Dennoch musste der Rat per nachträglichem Grundsatzbeschluss der Beleuchtung zustimmen und die außerplanmäßige Ausgabe absegnen. Beides tat er einstimmig. Die Gedenkfeier mit erstmaliger Illuminierung des Friedenskreuzes findet am 13. Mai um 19 Uhr auf dem Sportplatz statt. Zufrieden zeigte sich der Ortschef nach dem Vergleich mit Falkner Torsten LeLeux vor dem Landgericht Zweibrücken (die RHEINPFALZ berichtete am 17. April). Das Gericht habe die Korrektheit der vom Rat gefassten Beschlüsse hinsichtlich der Kombitickets festgestellt, durch welche die unternehmerische Selbstständigkeit der Falknerei nicht behindert werde. Davon abgesehen habe die Ortsgemeinde dem Falkner im vergangenen Jahr 150.000 Euro an Eintrittsgeldern überwiesen. „Ob sich die Falknerei betriebswirtschaftlich rechnet, liegt an ihr selbst“, so Schreiber. Gegenstand des Vergleichs sei unter anderem eine Änderung des Vertrags mit der Ortsgemeinde. Dieser sei ursprünglich für 20 Jahre abgeschlossen gewesen. Nun läuft er 2016 aus, „mit der Option, ihn zweimal für jeweils zwei Jahre zu verlängern.“ Erfreut ist der Ortschef auch über die Reaktion aus Speyer auf den Vorschlag, bei einer Übernahme der Kita-Gebäudeträgerschaft durch die Kommune der Kirchenstiftung Fischbach das ehemalige Schwesternhaus für einen symbolischen Euro abzukaufen und als Gegenleistung die Betriebsträgerschaft bei der Kirche zu belassen. Im Schwesternhaus möchte die Ortsgemeinde Platz für eine vierte Kita-Gruppe schaffen, damit auch unter Dreijährige aufgenommen werden können, ohne dafür die Hortgruppe aufgeben zu müssen (die RHEINPFALZ berichtete am 28. Februar). Wie Schreiber informierte, habe das Bistum seine Zustimmung zum symbolischen Verkauf des Gebäudes signalisiert. Auch Gespräche mit dem Jugendamt hätten schon stattgefunden. Eine räumliche Übergangslösung für die Hortkinder während der Umbauphase sei theoretisch sowohl in der Grundschule Fischbach als auch im Pfarrheim möglich. (brl)

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