Rheinpfalz Feiern beim Familienfest

„Hallo, auch mal wieder da“. „Schön, dich zu sehen“. Hände schütteln, Erinnerungen austauschen. Die Firma Tehalit feiert ihr 70-jähriges Bestehen und hat zum Familienfest eingeladen. 14 Jahre war Karl-Heinz Mayenschein aus Heltersberg, den alle nur als „Kappi“ kennen, oft das erste Gesicht, das Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sahen, wenn sie das Werksgelände betraten. An der Pforte arbeitete er. Ihm und vielen seiner früheren Kollegen hätten die Organisatoren keinen größeren Gefallen tun können, als ihn am Familientag an der Pforte einzusetzen.

„Da hat er hingehört“, sagt Ralf Weißmann aus dem Organisationsteam lachend. Über 80 Helfer aus den örtlichen Vereinen sorgen mit dafür, dass die Besucher nicht nur was zu sehen, sondern auch was zu essen und zu trinken bekommen. Die Verbindung des Unternehmens mit der Region ist groß. Flachsen mit früheren Kollegen, feststellen, dass aus Azubis längst gestandene Mitarbeiter geworden sind, Komplimente für die Damen. „Kappi“, der einer dieser 80 Helfer ist, kennt viele und viele kennen ihn. „Das war eine schöne Zeit“, erinnert er sich gerne an die Jahre an der Pforte zurück. „Ich habe ja immer gesagt, ich habe einen Halbtags-Job“, verrät er lachend. Zwölf Stunden. Die verbrachte er an Wochenenden schon mal an der Tehalit-Pforte, die heute Pforte eines Unternehmen der Hager-Group ist. Anlässlich des Jubiläums rückt der frühere Name des Unternehmens, das 1996 Mitglied der Hager Group wurde, seit 2009 auch unter Hager firmiert, noch mal in den Mittelpunkt. Beispielsweise auf den im früheren Tehalit-Blau gehaltenen T-Shirts, die die zahlreichen Helfer tragen. 70 Jahre Tehalit steht darauf, und natürlich Hager-Group. Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe prägt nun 20 der insgesamt 70 Jahre Firmengeschichte, in denen sich vieles verändert hat. „Ich war in der Werkzeughalle. Die sieht ganz anders aus“, sagt Günther Buser aus Geiselberg. 38 Jahre hat er bei Tehalit gearbeitet, ist schon über 20 Jahre im Ruhestand. Computertechnik hat auch im Werkzeugbau in dieser Zeit Einzug gehalten, seinen früheren Arbeitsplatz verändert. „Da vorne war sein Arbeitsplatz“, kann sich Peter Zimmermann noch an Buser erinnern. Zimmermann ist Werkzeugmacher und seit 32 Jahren im Unternehmen tätig. Mit seinem Kollegen Sebastian Mangold ist er im Werkzeugbau beschäftigt. Hier entstehen die Formen, mit deren Hilfe die Produkte, die von Heltersberg aus in die ganze Welt gehen, erzeugt werden. Was vielen Besuchern auffällt: „Es ist unglaublich sauber hier“. Das hat nichts mit dem Familienfest zu tun. Auf Sauberkeit und Sicherheit wird im Unternehmen ein starker Fokus gelegt. Hinter dieser Philosophie stehen die Mitarbeiter. Nur wo so gearbeitet werde, ließen sich Spitzenprodukte erzeugen, steht für Zimmermann und Mangold fest. Was qualifizierte Mitarbeiter in Kombination mit modernster Maschinentechnik zu leisten vermögen, davon können sich Besucher in den Hallen ein Bild machen. Aus einem Metallblock eine Hand fräsen, in Sekundenschnelle Kugelschreiber gravieren, aus Blechen Kleiderhaken machen. Produkte zum Mitnehmen. Einen Shop gibt es auch. Werbeartikel aus früheren Zeiten. Die Nachfrage ist riesig. Wie am Grillstand heißt es hier schon mal Schlange stehen, um überhaupt in den Raum mit T-Shirts und Schirmen zu gelangen. Bis morgens um 5.30 Uhr wurde noch produziert. „Klar, da fiel keine Schicht aus“, sagt Ralf Weißmann. Parallel zum Betrieb liefen die Aufbauarbeiten für das Fest. Das nasse Wetter hatte immer wieder den Aufbau des großen Festzeltes unterbrochen. Am Freitagabend um 20.30 Uhr stand es, erzählt Weißmann. Am Familientag-Mittag, vor dem offiziellen Fassanstich, den Standortleiter Kay Schmidt um 15 Uhr vornimmt, ist es sehr gut gefüllt. Bis zum Fassanstich gilt: Alkoholverbot auf dem Gelände. Das Thema Sicherheit wird auch am Familientag groß geschrieben. So lange die Produktionshallen besichtigt werden können, ist Alkohol tabu. Schauen, staunen, lachen, genießen aber ist erlaubt. Das Casino ist gut besucht. Kaffee und Kuchen werden serviert. Wer den Unternehmenskomplex unter die Füße nimmt, tut was für seine Gesundheit, legt etliche Meter auf dem weitläufigen Gelände zurück. Die Heltersberger Feuerwehr, die dort ihren Standort hat, ermöglicht mit der Drehleiter einen Blick über das gesamte Gelände. Mal schauen, wo Papa oder Mama arbeiten, wollen kleine Besucher. Wie Emma Lelle aus Geiselberg. Jetzt steht sie mit Papa Rüdiger, der seit 20 Jahren hier arbeitet, in der Lehrwerkstatt und baut ein kleines Auto zusammen. Interesse an Technik, „das hat sie“, verrät er lachend, während Emma fachmännisch schraubt. Die Lelles sind eng mit dem Unternehmen verbunden. „Meine Brüder Frank und Heiko sind auch hier beschäftigt“, erzählt Lelle, der Werkzeugmechaniker ist. „Wenn wir mit dem Auto vorbeifahren, weiß Emma ganz genau, wer in welchem Gebäude arbeitet. Dann sagt sie, da arbeitet Papa, hier arbeitet Frank, dort arbeitet Heiko“, verrät Opa Klaus Lelle schmunzelnd. |add

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