Rheinpfalz Es geht in die Verlängerung

Unstrittig ist, dass bei der Wahl zum neuen Verbandsgemeinderat Pirmasens-Land die Freien Wähler die eindeutigen Sieger sind. Sie haben jetzt mit 24,1 Prozent der Wählerstimmen sieben Sitze, wobei das hinzugewonnene Mandat zu Lasten der SPD geht, die jetzt noch zehn Sitze, während die CDU-Fraktion ihre elf Ratsmandate behauptet hat. Die künftige Koalition scheint schon festzustehen, anders sieht es bei den Beigeordneten aus.

Bisher haben die drei Fraktionen noch nicht getagt. Die CDU-Fraktion wird in dieser Woche erstmals zusammentreten, während bei der FWG und der SPD noch keine Termine für ihre ersten Zusammenkünfte bekannt sind. Sicher ist nur, dass sich am 11. Juni die Fraktionen von CDU und FWG zu einer gemeinsamen Sitzung treffen. Dabei soll ausgelotet werden, ob die Zusammenarbeit der vergangenen fünf Jahre fortgesetzt werden kann. Das bestätigte sowohl Bürgermeisterin Silvia Seebach für die CDU, als auch Heinrich Ehresmann aus Lemberg für die FWG. Heinrich Hoffmeister, der SPD-Fraktionsvorsitzende aus Lemberg, will sich in dieser Woche mit dem SPD-Gemeindeverbandsvorsitzenden Ottmar Schwarz treffen. In dem Gespräch soll laut Schwarz geklärt werden, ob man alles so wie bisher laufen lasse oder doch Gespräche mit CDU und FWG führen will. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge muss davon ausgegangen werden, dass die CDU und die FWG in den kommenden fünf Jahren zusammenarbeiten. Sowohl Seebach, als auch Ehresmann sowie Hoffmeister und Schwarz erklären, dass man noch ganz am Anfang stehe und über Personen noch nicht gesprochen wurde. Wer beispielsweise die Beigeordneten-Posten bekommt, stehe noch nicht fest. Klar ist, dass nach dem gemeinsamen Gespräch zwischen CDU und FWG am kommenden Mittwoch nicht mehr viel Zeit bleibt. Die konstituierende Sitzung des Verbandsgemeinderates ist für 24. Juni vorgesehen. Derzeit ist Helmut Schmitt (CDU) aus Bottenbach der erste Beigeordnete. Günther Röhm (FWG) aus Vinningen ist zweite Beigeordneter. Möglich wären beide wieder, jedoch vielleicht in umgekehrter Reihenfolge – denn Röhm geht als Schulleiter der Konrad-Adenauer-Schule in den Ruhestand und könnte sich so mehr der überörtlichen Arbeit der FWG widmen. Abzuwarten bleibt auch, wie Thomas Iraschko, Bernd Gehringer und Frank Kupper, der in der vergangenen Amtsperiode krankheitsbedingt das Amt des ersten Beigeordneten niederlegte, sich in die Fraktionsarbeit einbringen – oder nach Höherem streben. Unklar ist auch, welche Rolle Trulbens Senkrechtstarter Jürgen Noll spielen wird. Die Bürger wählten ihn von Platz 21 ganz nach vorne. In seiner Heimatgemeinde hat die CDU – genau wie die FWG – zwei Sitze hinzugewonnen, nachdem sich die SPD aus der Ortspolitik verabschiedet hatte. Nicht vergessen darf man Kurt Schmitt aus Eppenbrunn. Von Platz 24 zog er auf Platz neun erstmals in den Verbandsgemeinderat ein. Er war bis vor kurzem kaufmännischer Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Pirmasens-Land. Bei der FWG käme nicht nur Röhm als Beigeordneter in Betracht, sondern wohl auch Heinrich Ehresmann, der von Platz fünf auf Rang zwei vorkam. Er hat freie Kapazitäten, nachdem er auch diesmal Hoffmeister bei der Bewerbung als Lemberger Ortsbürgermeister unterlegen war. Eher unwahrscheinlich ist, dass die FWG im Falle der weiteren Zusammenarbeit mit der CDU „ihren Senkrechtstarter“ Felix Kupper aus Vinningen bringen wird. Er wird sich wohl auf die Arbeit in Vinningen konzentrieren, nachdem er am Pfingstsonntag bei der Stichwahl gegenüber dem CDU-Bewerber Jürgen Laub beste Chancen hat, Herbert Franz von der CDU als Ortsbürgermeister mit Unterstützung der Wähler des ausgeschiedenen SPD-Kandidaten Michael Smoch zu beerben. Interessantes Detail: Zwar steht mit Seebach die einzige Frau im Kreis an der Spitze einer Verbandsgemeinde, aber von weiblichen Kandidaten für die Beigeordnetenposten ist nichts zu hören.

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