Eisenberg Eine Welle für (fast) alle Zwecke

Insgesamt 2,6 Millionen Euro hat die Langhammer GmbH im vergangenen Jahr in den Bau einer neuen Werkhalle am Eisenberger Standort in der Siemensstraße investiert. Sie wird am Freitag eingeweiht. Das 1224 Quadratmeter große und acht Meter hohe Gebäude soll zum Zusammenbau und Testen von Produktionsanlagen vor der Auslieferung an den Kunden dienen, erklärt Enrico Pes, Geschäftsführer von Langhammer, der RHEINPFALZ.

Obwohl Langhammer im Jahr 2014 wie viele Unternehmen in Deutschland von der Russland- und Ukraine-Krise getroffen wurde, konnte laut Unternehmen ein erfreuliches Umsatzergebnis erreicht werden – Zahlen werden keine genannt. Der Auftragseingang habe sich in den letzten Monaten des Jahres 2014 und seit Beginn 2015 sehr positiv entwickelt. Das Unternehmen sei zurzeit voll ausgelastet. Während in den vergangenen Jahren die Auftraggeber schwerpunktmäßig aus dem Bereich der Tissue- und Backwarenherstellung gekommen seien, erhalte das Unternehmen immer mehr Aufträge aus anderen Sparten des Lebensmittelbereichs, zum Beispiel aus der Milchindustrie. Stolz ist das Unternehmen auch darauf, kürzlich einen international bekannten Schokoriegel-Hersteller als Kunden gewonnen zu haben. „Positiv bemerkbar macht sich für uns derzeit auch, dass viele Hersteller im Osten Europas neue Märkte gewinnen und Werke in Polen, Kroatien und Ungarn bauen. Dort werden unsere Produkte verstärkt nachgefragt“, erklärt Pes. Auch außerhalb Europas konnte Langhammer Aufträge generieren. So wurden Palettieranlagen nach Nigeria, Kolumbien und in die Vereinigten Staaten (Kalifornien) geliefert. Derzeit hat Langhammer am Standort Eisenberg 136 Mitarbeiter, in Freiberg sind 52 Menschen beschäftigt. Das Unternehmen würde gerne aufstocken und sucht laut Pes aktuell noch neue Mitarbeiter. Unter anderem sind Konstrukteure/Projektleiter, Programmierer/Inbetriebnehmer, Produktmanager und Marketingassistenten gesucht. Daneben bildet Langhammer auch aus, zwölf Azubis lernen derzeit in Eisenberg. 2015 wurden alle Azubistellen besetzt. Für 2016 werden bereits Azubis für folgende Berufe gesucht: Industriemechaniker in Fachrichtung Betriebstechnik, Elektroniker Fachrichtung Betriebstechnik, Mechatroniker, Technischer Produktdesigner Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion. Mit „The Wave“ (englisch, „die Welle“) habe Langhammer 2014 eine neue Maschine zur Marktreife gebracht, mit der Produkte der unterschiedlichsten Größe und Form – von verpackten Süßwaren bis zu schweren Getränkeflaschen in Schrumpfgebinden – palettiert werden können, erklärt Pes. Bei der Neuentwicklung handele es sich um eine einzigartige Kombination aus Förderelement und Lagengreifer. Diese könne komplette Produktlagen von der Förderstrecke aufnehmen und sie unabhängig von Produkt und Konfiguration sicher auf eine Palette setzen. Der Clou: Das modulare Förderband bildet eine Welle, durch die das Produkt leicht angehoben und von einem geteilten Greiferboden aus Karbonrollen aufgenommen wird. Auf dem Greiferboden stehend und durch eine vierseitige Komprimierung gehalten, werde die Lage sicher zur Palette transportiert und sanft abgesetzt, ohne die Ware zu beschädigen. Die neue Maschine, die international zum Patent angemeldet worden ist, habe große Aufmerksamkeit am Markt erhalten. „Viele Kunden sagen, dass es so etwas bisher noch nicht gegeben hat“, sagt Pes. Zusammen mit der italienischen Schwesterfirma Fabio Perini habe Langhammer zudem im Jahr 2012 eine Verpackungsmaschine für Tissue-Großgebinde entwickelt, die die Flexibilität der Robotertechnologie mit bewährter Verpackungstechnologie kombinieren könne. Mit dieser Anlage könnten Produkte möglichst platzsparend auf die Palette gesetzt und besondere Kundenwünsche bezüglich der Anordnung der Produkte berücksichtigt werden.

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