Eisenberg Eindrücke von der Grausamkeit des Krieges

Es war kein Vergnügungsausflug zu den Schlachtfeldern bei Verdun. An diesem schrecklichen Kriegsschauplatz, wo sich vor 100 Jahren deutsche und französische Soldaten mit den damals modernsten technischen Waffen gegenüberlagen, sollten die Eisenberger IGS-Schüler der Jahrgangsstufe 11 einen Eindruck von der Grausamkeit dieses Krieges gewinnen.

„Dies ist auch gelungen“, erzählt Joshua und spricht für viele seiner Mitschüler, wenn er feststellt: „Auf der dreistündigen Hinfahrt herrschte im Bus eine gute Atmosphäre, die auf der Heimfahrt aufgrund der Eindrücke einer gedämpften Stimmung gewichen war.“ Allein die unzähligen Gräber und das Beinhaus könnten eine Vorstellung vermitteln, „wie schrecklich das Ganze war“, so Luna. Die Inschriften im Beinhaus dokumentieren, dass viele der Soldaten „in unserem Alter waren“, stellt Richard fest. Und Hannah ist immer noch beeindruckt, dass im hart umkämpften Fort Douaumont heute die deutsche und französische Fahne nebeneinander hängen. Informative Details über das Kriegsgeschehen konnten die Schüler mit ihren Geschichtslehrerinnen Christina Hambel und Katharina Koch aus dem modernen Museum und Dokumentationszentrum mitnehmen. Dort war auch auf einer topografischen Ansicht zu sehen, „dass die Landschaft damals völlig ohne Vegetation war, was man sich heute fast nicht mehr vorstellen kann“, sagt Joshua. Einen weiteren besonderen Eindruck nahmen die Schüler von dem Denkmal für die gefallenen französischen Soldaten jüdischen Glaubens mit. Dort erzählte der örtliche Reiseleiter, dass während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ein Wehrmachtsoffizier dieses Denkmal als Baustelle tarnen ließ und somit vor seiner Zerstörung gerettet hat. Das, was die Schüler gesehen haben, zeigt Wirkung. So hofft Luna, „dass so etwas Schlimmes nicht mehr passieren wird und dafür müssen wir alles tun“. Und Joshua reflektiert, dass „unsere Generation glücklicherweise keinen Krieg erlebt hat.“ Er beobachtet allerdings mit Sorge die links- und rechtsradikale Szene, die irgendwann gefährlich werden könnte. Dass die Schüler vor Ort in Verdun, die Möglichkeit zur Information über das Schulbuchwissen hinaus haben und dadurch neue Einblicke mitnehmen, davon sind ihre beiden Lehrerinnen überzeugt. „Dafür lohnt sich auch die lange Fahrt“, so Hambel. Dass diese Fahrten im Schulkonzept einen wichtigen Stellenwert einnehmen, bestätigt auch Schulleiterin Christa Mayer. „Die Schüler sollen erfahren, wie sinnlos ein Krieg und die damit verbundenen Opfer sind.“ Und auch das sollen laut Mayer die Schüler mitbekommen: „Europa muss zusammenhalten.“

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