Rheinpfalz Brunnen lassen Wasser

Sie sind schön, aber sie machen nicht immer Freude. Drei Brunnen plätschern im sanierten Hauensteiner Ortskern – oder aber eben nicht. Immer mal wieder ist einer der drei defekt, verstopft oder er ist undicht und lässt Wasser. Größtes Sorgenkind ist der Schusterbrunnen auf dem Lorenz-Wingerter-Platz, der so viel Wasser verliert, dass man ihn immer wieder abschalten muss – oder ihn erst gar nicht anschaltet.

Dies und der Gedanke, dass „das Jahr voranschreitet und die warme Jahreszeit auf uns zu kommt“, hat die CDU-Fraktion zum Anlass genommen, das Thema per Antrag auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung zu hieven. Das von Fraktionssprecher Michael Zimmermann unterzeichnete Schreiben bittet um Informationen über den Zustand insbesondere des Schusterbrunnens auf dem „Lorenz-Wingerter-Platz“ und fragt nach Maßnahmen und deren Kosten, die den Dauerbetrieb des Brunnens möglich machen. Der Brunnen war 1998 im Zuge der Sanierung des Wingerter-Platzes gebaut worden. Die beiden gepflasterten Becken des Brunnens umspielen das 1986 zum Schuhjubiläum gestellte Schusterdenkmal, das der Luger Künstler Franz Löschinger entworfen und in Bronze gegossen hatte. Seit seinem Bau war der Brunnen ein Problemfall. In der Sitzung verlas nun Ortsbürgermeister Bernhard Rödig ein Schreiben des Ortsplaners Rolf Kettering vom Lauterer Büro bbp, das den Brunnen geplant hatte. Ketterings Schreiben stellt zunächst fest, dass der „Brunnen nach dem damaligen Stand der Technik gebaut“ wurde, listet aber gleichwohl eine lange Liste von Schadensfällen und deren Beseitigung, die jedoch nie nachhaltig und dauerhaft gelang, auf. Das liege, so wurde in der Diskussion geäußert, wohl daran, dass die verschiedenen Materialien unterschiedlich auf Feuchtigkeit, auf Kälte und Hitze reagieren und dass wohl auch die Gründung nach wie vor in Bewegung sei. Bisherige Maßnahmen zur Abdichtung wurden zum Teil aus Gründen der Kulanz vom Planungsbüro finanziert. Wie gesagt: Erfolg war allen Reparaturversuchen nicht dauerhaft beschieden. Der Brunnen verliert nach wie vor Wasser. Und nicht wenig: Auf Nachfrage nannte Rödig einen täglichen Verlust von einem Kubikmeter. Die Kosten dafür summierten sich bei normalem Betrieb auf rund 1100 Euro im Jahr. „Weitere Nachbesserungen haben keine Erfolgsaussichten“, heißt es denn auch in dem Schreiben weiter. Eine grundlegende Sanierung sei notwendig. Dafür müssten laut Planer 5000 bis 7000 Euro aufgewendet werden. Eine Garantie, dass der Brunnen dann dauerhaft sein Wasser hält, gebe es aber nicht. Manfred van Venrooy (FDP) merkte an, dass es Unternehmen auf dem Markt gebe, deren Hauptbetätigungsfeld die Abdichtung sei. Da solle die Bauabteilung der Verbandsgemeinde mal recherchieren. „Ich habe meine Zweifel, ob der Brunnen überhaupt dauerhaft dicht zu kriegen ist“, äußerte dagegen Stefan Kölsch (Grüne) Bedenken und regte ein „Denken in jede Richtung“ an. Das ist bereits erfolgt. Rödig brachte einen Vorschlag aus der Bevölkerung ins Gespräch: Man solle doch Brunnen Brunnen sein lassen und die beiden Becken einfach mit Blumen bepflanzen. (ran)

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