Rheinpfalz Bottenbacher zum Plausch beim Bundespräsidenten

Bundespräsident Steinmeier im Gespräch mit Landrätin Susanne Ganster. Hinter ihr Klaus Weber aus Bottenbach (mit Bart und Brille
Bundespräsident Steinmeier im Gespräch mit Landrätin Susanne Ganster. Hinter ihr Klaus Weber aus Bottenbach (mit Bart und Brille).

Da stand er nun im Garten des Berliner Schlosses Bellevue, das Smartphone in der Hand, und schoss Bilder. Bilder, auf denen vor allem ein gewisser Frank-Walter Steinmeier zu sehen war, amtierender Bundespräsident Deutschlands. Dieser hatte den Bottenbacher Klaus Weber zu einer Gartenparty am vorigen Dienstag nach Berlin eingeladen.

Mit dabei: Beate Schnur. Sie war maßgeblich daran beteiligt, dass Steinmeier am 22. Oktober bei seiner Reise in die Südwestpfalz auch Bottenbach besucht hatte. Schnur hatte als Vorsitzende des Kreisverbandes der Landfrauen dem Präsidenten den Ernährungsführerschein für Kinder vorgestellt. Es war ein ganz großer Tag für Bottenbach gewesen. „Ja, ich erinnere mich an Bottenbach und an das Mittagessen“, (es hatte Hoorische gegeben), sagte Steinmeier beim sehr kurzen Zusammentreffen mit den Südwestpfälzern in Berlin. Schließlich hatte er sich rund 700 Gäste eingeladen. Da war nicht viel Zeit.

Ausweiskontrolle und Ganzkörperscanner

Zurück zu Klaus Weber, der in Bottenbach Beigeordneter ist, demnächst aber die Nachfolge von Ortsbürgermeister Helmut Schmitt antritt. Als er vor Wochen die Einladung Steinmeiers nach Berlin in den Händen hielt, strahlte er. Am Montag ging es von Saarbrücken aus per Flieger nach Berlin, wo sich die Bottenbacher Gruppe – mit dabei waren noch die Leiterin der Grundschule, Martina Neumann, sowie Ortsbürgermeister Schmitt und dessen Ehefrau – mit den weiteren 15 Vertretern aus der Südwestpfalz trafen. Auch Großsteinhausen und Rumbach durften fünf Teilnehmer nach Berlin entsenden. Ebenfalls dabei: Die drei Bürgermeister der jeweiligen Verbandsgemeinden und Landrätin Susanne Ganster. Um 11 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen. Um 9.45 Uhr war die Bottenbacher Delegation an der Hauptwache angekommen. „Es war wie auf einem Flughafen“, beschreibt Weber die Szenerie: Ausweiskontrolle, Ganzkörperscanner. „Bei mir hat es gepiepst“, erzählt Weber, der dann ein zweites Mal durch die Kontrolle musste. Dann lag der Park Bellevue den Bottenbachern zu Füßen. „Das war ein tolles Bild“, schwärmt Weber. Ein riesiger Pavillon war aufgespannt, weiß eingepackte Tische und Bänke boten den Gästen, alle nach den Kleidungsvorschriften angezogen, Platz zum Verweilen. Auch das Wetter hat gepasst. Um Punkt 11 Uhr war es dann so weit. Mit viel Applaus wurde das 63-jährige Staatsoberhaupt empfangen. In einer kurzweiligen Rede begrüßte er seine Gäste, dankte ihnen für ihr Engagement im ländlichen Raum und forderte zur Kommunikation auf – eben Ideen auszutauschen.

Buffet à la Berlin

„Steinmeier ist wieder 1a rübergekommen. Er war wieder super. In den Gesprächen bleibt er völlig normal, überhaupt nicht abgehoben“, ist Weber begeistert von dem Präsidenten. Dann wurde das Buffet à la Berlin  eröffnet. Es gab unter anderem ortstypische kleine Buletten mit Kartoffelsalat, eine Mini-Currywurst oder einen sehr kleinen Flammkuchen (Weber: „Zwei Bisse“). „Alles schmeckte lecker“, erzählt Weber, mit Ausnahme der kalten Gurkensuppe mit Buttermilchschaum. Die sei sicher gewöhnungsbedürftig. Kellner bedienten bei jazziger Musik von Studenten der Hochschule die Gäste aus ganz Deutschland, die auch noch einer Podiumsdiskussion beiwohnten. Bis 14 Uhr genossen der Präsident und seine Gäste den Flair im Park des Schlosses Bellevue. Als Steinmeier ging, löste sich die Party recht schnell auf. Für die Bottenbacher ging es aber noch in die Verlängerung. Als sie nämlich aus dem Park schlenderten, sahen sie einen Korso von schwarzen Wagen und Polizeimotorräder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste an. Und Steinmeier, der noch wenige Minuten zuvor mit Gästen über deutsche Funklöcher gesprochen hatte, war nun Teil der Weltpolitik. Ein Spagat, der Weber sehr beeindruckte. „Um 14.40 Uhr waren wir raus aus dem Park“, erzählt er. Es folgte eine weitere Nacht in Berlin inklusive Besuch im Bundestag, Rückflug und am Mittwochabend hatte Bottenbach seine fünf Ausflügler wieder. Was bleibt: ein unvergessliches Erlebnis.

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