Rheinpfalz Auslandseinsätze ab 2018

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Während das kommende Jahr noch im Zeichen von Ausbildung und multinationalen Übungen steht, wird es ab 2018 auch für die Soldaten der Niederauerbach-Kaserne wieder ernst. Ab dann gehen von dort mehrere Kontingente in Auslandseinsätze.

Im kommenden Jahr bereitet sich die Luftlandebrigade 1 – zu der auch das Zweibrücker Fallschirmjägerregiment 26 gehört – auf neue Auslandseinsätze vor. „All das, was ich jetzt anspreche, sind Planungen. Die Einsätze stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundestags. Im Regelfall laufen die Zustimmungen und Mandate für ein Jahr. Deswegen hat der Bundestag sich mit 2018 noch gar nicht befasst“, berichtete Brigadegeneral Dirk Faust bei einem Pressegespräch in der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis. Und ergänzt: „Wenn wir über Zahlen sprechen, dann sind das die Zahlen, die ich Ihnen jetzt nennen kann. Man muss berücksichtigen, dass sich Einsätze weiter entwickeln. Es wird möglicherweise mehr Personal gebraucht. Vielleicht aber auch weniger.“ Nach derzeitiger Planung wird die Luftlandebrigade 1 von Januar bis September 2018 „den kompletten Bereich Mali abdecken. Sowohl in der Mission der Vereinten Nationen Minusma, als auch in der europäischen Trainingsmission EUTM.“ Minusma ist eine multinationale Stabilisierungsmission; EUTM wiederum eine reine Ausbildungsmission. An Minusma sind etwa 11.800 Uniformträger aus bis zu 51 Nationen beteiligt. Wie für die europäische Ausbildungsmission befindet sich das Hauptquartier in Bamako. Die Mission Minusma erstreckt sich aber über das ganze Land. Bei Minusma liegt die Mandatsobergrenze für deutsche Soldaten bei 650. Zurzeit sind etwa 550 in Mali stationiert. Die Minusma-Aufgaben der Bundeswehr liegen in der Aufklärung und beim Objektschutz. In Stärke eines Infanteriezuges gibt es zusätzlich eine Quick Reaction Force, die schnell auf Vorfälle reagiert. In neun Monaten stellt die Brigade für Minusma zwei Kontingente. Das erste Kontingent wird vom Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf abgestellt; über die jeweils für Bundeswehrsoldaten zulässigen viereinhalb Monate Auslandseinsatz. Das zweite Kontingent kommt ab etwa Mitte Mai aus Zweibrücken. Nacheinander werde dann jeweils 350 Soldaten der Saarlandbrigade an Minusma beteiligt sein. Für die EUTM-Ausbildungsmission gibt es hingegen eine Mandatsobergrenze von 300. Derzeit befinden sich hierfür 150 Bundeswehrsoldaten in Mali. Die beiden Fallschirmjägerregimente werden nacheinander zwei Kontingente zu je 35 Soldaten abstellen. Von Januar 2018 bis Mitte 2019 wird die Brigade zusätzlich Ausbildungsunterstützung im Nordirak leisten. Im Gegensatz zu Mali werden die Zweibrücker Soldaten im Nordirak ab Januar 2018 das Erstkontingent und dann das dritte Kontingent stellen. Seit 2015 sind Bundeswehrsoldaten im nordirakischen Erbil tätig. Mit einer Mandatsobergrenze von 150 Soldaten werden dort Führungskräfte an militärischem Gerät ausgebildet. Faust rechnet mit etwa jeweils 80 Soldaten, die in vier Kontingenten in den Nordirak gehen. Der kleinste Auslandseinsatz betrifft die EU-Trainingsmission in Somalia. Hier handelt es sich um eine Mission auf der Ebene der Beratung. Von etwa 20 vom Bundestag mandatierten Kräften befinden sich derzeit zehn in Mogadischu. Von Januar 2018 bis Mitte 2019 wird die Luftlandebrigade 1 jeweils fünf Soldaten pro Kontingent abkommandieren. Brigadegeneral Dirk Faust plant für die Einsatzvorbereitung und -länge mit der in der Brigade derzeit vorhandenen Kommandostruktur. Demzufolge wird Oberst Andreas Steinhaus bis dahin Kommandeur des Zweibrücker Fallschirmjägerregiments 26 bleiben. |thof

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