Rheinpfalz Am Neckarufer Lösung in Sicht

Mannheim. Für das Vorhaben, den Bewohnern der Innenstadt den Zugang zum Neckarufer zu erleichtern, zeichnet sich eine Lösung ab. Ein neuer Kompromissvorschlag der Stadtplanung mit Blick auf die Verkehrsführung stößt bei vielen Stadträten auf Zustimmung. Ein Beschluss könnte in der Sitzung des Umweltausschusses im Mai fallen.

Die Stadt näher an den Fluss zu bringen, ist das Ziel, das sich die im August 2015 gegründete Interessensgemeinschaft „Urbanes Leben am Neckar“ auf die Fahnen geschrieben hat. Neckarufer und Neckarwiesen sollen mehr als bisher als Naherholungsgebiet erlebt werden können. Dazu soll vor allem der Zugang zum Neckarufer zwischen Collini-Center und Kurpfalzbrücke für die Bewohner der Innenstadt erleichtert werden. Hindernisse auf dem Weg dorthin bilden neben dem Friedrichsring die viel befahrene Straße „Cahn-Garnier-Ufer“. Um zu erörtern, wie die Verkehrsführung zu ändern wäre, hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben (wir berichteten). Diese ergab vier denkbare Varianten. Als beste empfinden Stadtverwaltung und viele Stadträte Variante zwei: Darin schlagen die Experten vor, den motorisierten Verkehr Richtung Kurpfalzbrücke nach dem Collini-Center über die Hanns-Böckler-Straße zum Friedrichsring zu leiten. Die restliche Straße am Cahn-Garnier-Ufer entlang des Hanns-Böckler-Platzes könnte damit komplett vom Verkehr freigemacht werden. Kritik an dem Vorschlag kommt vor allem von der CDU. „Wir sollten die Entwicklung des gesamten Areals in Verbindung mit der Suche nach einem Investor für das Collini-Center sehen“, findet Stadtrat Nikolas Löbel. Der marode Turm des Collini-Centers, der das Technische Rathaus beherbergt, soll verkauft werden. Zuvor soll es einen Investorenwettbewerb geben. Von einem Abriss und anschließendem Neubau wird ausgegangen. Nach Meinung der CDU sollten vor Veränderungen der Verkehrs-Infrastruktur die Pläne eines möglichen Investors abgewartet werden. Der für Bau zuständige Bürgermeister Lothar Quast (SPD) sieht das anders. Der Verkehr sei nur eine von vielen Bedingungen im Wettbewerb. „Wenn wir das nicht vorgeben, kommen wir nicht weiter. Die Variante würde helfen, die Innenstadt an den Neckar zu bringen“, findet Quast. Um einen Konsens zu finden und der CDU entgegenzukommen, stellte Stadtplaner Klaus Elliger den Stadträten eine neue, aus der Kombination von zwei Varianten gebildete Verkehrsführung vor. Zusätzlich zur Variante zwei wird dabei der über die Friedrich-Ebert-Brücke kommende Verkehr nicht mehr rechts Richtung Collini-Center abgeleitet, sondern weiter geradeaus bis zum „Ring“ geführt. „Wir haben dann mit 4600 Fahrzeugen pro Tag nur noch die Hälfte des Verkehrs am Cahn-Garnier-Ufer“, schätzt Elliger. „Wir sind offen für eine Verkehrsberuhigung, wollen aber keine baulichen Veränderungen vor dem Wettbewerb.“ So formuliert Löbel die Bedingung der CDU. Laut Quast soll die Lösung ohnehin in die Vorgaben für den Investorenwettbewerb einfließen, der damit im Herbst starten könnte. Neben SPD und Grünen signalisieren auch FDP und ML ihre Zustimmung zur Kombi-Variante. |büg

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