Rheinpfalz Überquerungshilfe mit Insel für Feuerwehrleiter ein Problem

Der Gemeinderat Heltersberg folgt den Empfehlungen des Bauausschusses für den geplanten Ausbau der beiden Ortsdurchfahrten. An der K 31 (Ortsdurchfahrt zwischen Heltersberg und Geiselberg) soll die Straße inklusive der maroden Gehwege saniert werden. Damit Fußgänger, vor allem Schüler, die Hauptstraße (L 499/Ortsdurchfahrt Waldfischbach-Johanniskreuz) leichter überqueren können, beschloss der Rat mehrheitlich den Einbau einer 25 Meter langen Überquerungshilfe.

Über diese Entscheidung wurde lange diskutiert. Drei Varianten, wie die Hauptstraße künftig im Bereich Schule/Lindenpark gestaltet werden könnte, hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) vergangene Woche in einer Einwohnerversammlung vorgestellt (die RHEINPFALZ berichtete). Bürgermeister Ralf Mohrhardt (SPD) gab zu bedenken, dass es bei allen Entscheidungen um die Gestaltung des Ortsbildes für die nächsten 20, 30 Jahre gehe, weshalb die Kostenfrage zwar wichtig sei, aber nicht allein entscheidendes Element sein dürfe. 70.000 Euro Eigenanteil hätte die Gemeinde zu bezahlen gehabt, wenn die Einmündung Haupt-/Schulstraße mittels eines Kreisels gestaltet werden würde. Vier Ratsmitglieder gaben der Kreisellösung den Vorzug und folgten der Argumentation des LBM, dass dies die Variante sei, die die gefahrene Geschwindigkeit am deutlichsten reduzieren würde. „Dann bekommen wir eine saubere Einfahrlösung“, sagte Heinz Rheinhardt (SPD). Thomas Rutz (FWG) verwies auf den Mini-Kreisel in Thaleischweiler, der, wie vom LBM auch für Heltersberg vorgeschlagen, überfahrbar ist. „Ganz viele fahren gar nicht richtig in den Kreisel ein, sondern eher geradeaus drüber“, so seine Beobachtungen. Bedenken hatten er, Thomas Malschofsky (SPD) und Jörg Jochum (CDU) auch wegen der zu erwartenden Lärmentwicklung, wenn leere Lkw über den Kreisel fahren. Um den Lastern ein problemloses Passieren zu ermöglichen, hatte der LBM die überfahrbare Mini-Kreisel-Variante vorgeschlagen. Was aus seiner Sicht klar gegen die Überquerungshilfenlösung und für den Kreisel spreche, sei die Tatsache, dass die Feuerwehr im Notfall bei der Überquerungshilfe keinen Standplatz für die Drehleiter finde, sagte Tobias Wittchow (SPD). Das sei durchgespielt worden bei der Wehr und funktioniere nicht. Grund ist, dass bei der Überquerungshilfe, die in etwa in Höhe des Friseurgeschäftes in die Straße eingebaut wird, im Einmündungsbereich zur Schulstraße noch eine kleine Insel erhalten bleibt. Dies sei ein ganz wichtiges Argument, über das bis dato noch nicht nachgedacht worden sei, war sich der Rat einig. „Keiner will, dass es je zu so einem Einsatz kommt, aber wenn er käme und es würde etwas passieren und wir wüssten, dass wir hier gegen eine mögliche Lösung gestimmt hätten, wäre das schlimm“, sagte Malschofsky. Eine alternative Lösung wäre es, diese Inselfläche so flach zu gestalten, dass das Drehleiterfahrzeug halten und seine Stützen richtig ausfahren kann. Mohrhardt sicherte zu, dies unmittelbar mit dem LBM zu bereden. Vor diesem Hintergrund votierten neun Ratsmitglieder für die lange Überquerungshilfe. Der Bereich zwischen Schule und Rathaus wird zudem als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Für die Lösung „kleine Überquerungshilfe“ sprach sich kein Ratsmitglied aus. Völlig unstrittig waren die Entscheidungen, die Einfahrt zum Scheideller Weg zu entschärfen sowie am Ortseingang aus Richtung Johanniskreuz den Radweg zu verlängern und dort gleichfalls eine Überquerungshilfe einzubauen. Da in diesem Bereich ein Stück Gehweg vorhanden ist, der möglicherweise im Zuge der Arbeiten auch bearbeitet wird, „könnten hier geringe Anschlusskosten auf die Gemeinde zukommen“, sagte Mohrhardt. Der Straßenausbau selbst ist für die Gemeinde kostenfrei. Das gilt auch für den Straßenausbau der K 31. Da jetzt auf einer Länge von 1250 Meter der marode Gehweg mit erneuert werden soll, entstehen der Gemeinde dafür Ausbaukosten. Diese fließen, wenn es konkret wird, in die wiederkehrenden Beiträge ein. Zum Abschluss gebracht wurde in der Sitzung die Bebauungsplanänderung für den Bereich Wurzel/Flur, der es jetzt ermöglicht, Einfriedungen auf Grundstücken zu errichten und auf einem weiteren Grundstück die Baugrenzen neu festlegt. Telekom und Pfalzwerke hatten auf ihre Leitungen hingewiesen, die bei Bauarbeiten zu berücksichtigen sind.

x