Fussball Wolfsburgs schmerzhafter Aufprall in der freudlosen Realität

Frustriert: VfL-Stürmer Wout Weghorst.
Frustriert: VfL-Stürmer Wout Weghorst.

Einen Monat ist es erst her, dass der VfL Wolfsburg unter seinem neuen Trainer Florian Kohfeldt die ersten drei Spiele gewann. Nach dem Ausscheiden in der Champions League sind die Ernüchterung und die sportlichen Probleme groß.

Kohfeldt war sehr enttäuscht. „Ich glaube, dass die erste Woche über relativ viel hinweggetäuscht hat“, sagte der Trainer des VfL nach dem ernüchternden Vorrunden-Aus in der Königsklasse. Eine „historische Chance“ sei vergeben worden. Mit der ersten Woche meinte der 39-Jährige seinen erfolgreichen Start in Wolfsburg, als seine neue Mannschaft Ende Oktober und Anfang November die ersten drei Spielen mit dem früheren Coach von Werder Bremen allesamt gewann. Nach dem verdienten 1:3 (0:1) gegen den französischen Meister OSC Lille am Mittwochabend ist der VfL aber ergebnis- und auch leistungstechnisch wieder in Bereichen angekommen, die an die Spätphase seines Vorgängers Mark van Bommel erinnern.

Nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal ist für die Wolfsburger nun bereits im zweiten Wettbewerb frühzeitig Schluss. In der Bundesliga fiel man durch die beiden jüngsten Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Mainz 05 aus den Europacup-Rängen.

„Wir sehen jetzt alle miteinander, dass die Mannschaft Probleme hat, stabil zu verteidigen. Das Spiel gegen den Ball aufzuziehen. Dass wir uns sehr schwer tun, außerhalb von Standard- und Umschaltsituationen Chancen zu kreieren“, sagte Kohfeldt.

Frühere Qualitäten sind weg

Das Bemerkenswerte an dieser Aufzählung ist: Eine stabile Verteidigung und das Spiel gegen den Ball waren genau die Qualitäten, die den VfL bis zum Sommer so stark gemacht haben. An der Mannschaft, die am Mittwoch völlig verdient aus der Champions League flog, erinnert aber nicht mehr viel an die Mannschaft, die den Klub vor sieben Monaten erst dorthin brachte.

Vor nur 6544 Fans – 13.281 wären erlaubt gewesen – gab es ein verdientes 1:3. Die Zuschauer sahen schon in der elften Minute das 0:1 durch Burak Yilmaz, dem Jonathan David (72.) und Angel Gomes (78.) noch zwei weitere Treffer folgen ließen. Das 1:3 durch Renato Steffen (89.) hatte nur noch statistischen Wert. „Das ist nicht unser Anspruch. Das ist nicht das, was wir von uns erwarten“, sagte Luca Waldschmidt. Und Kohfeldt betont: „Es ist weiter meine Aufgabe, positive Energie auszustrahlen und diese Probleme zu lösen.“

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