Sport Porträt: Willi Orban – Leitfigur und Aushängeschild

Fußball-Romantiker träumen gerne: Willi Orban läuft ein, der Stadionsprecher verkündet die Vertragsverlängerung des Kapitäns bis 2020 und der 1. FC Kaiserslautern steigt in die Bundesliga auf. Ein kühner Traum. Realität jedenfalls ist ein traumhaftes Wahlergebnis: Willi Orban ist mit 51,4 Prozent der Stimmen von den RHEINPFALZ-Lesern zum Spieler des Jahres 2015 gewählt worden. „Das freut mich riesig, das ist eine große Ehre für mich, vor allem wenn ich sehe, welch großartige Spieler das vor mir erreicht haben. Miro Klose allein dreimal“, sagt Orban stolz. „Williiiie“ – der Liebling nicht nur der Westkurve, hat durch Leistung, Auftreten und Einstellung viele Sympathiepunkte gesammelt. Der 22-Jährige gewann die Wahl vor Jean Zimmer (23,2 Prozent) und Tobias Sippel (7,4 Prozent), dem Spieler des Jahres 2008. „Wahnsinn, so ein Ergebnis“, sagt Orban, der als Fünfjähriger zum FCK kam. Beim Abstieg 2012 schnupperte er erstmals die raue Bundesligaluft. „So bitter es war, so lehrreich ist das auch gewesen“, sagt der Abwehrspieler, der mit einem Zweierschnitt sein Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium baute. Ähnlich gut ist sein RHEINPFALZ-Notenschnitt: 2,38. Vier Tore hat Orban bei 31 Einsätzen geschossen, einen Treffer vorbereitet. Willi, der Konstante! Orban ist seit Februar Kapitän. „Ich habe schon immer gerne Verantwortung übernommen“, sagt das Eigengewächs, das sich als Botschafter für die Aktion „Mama/Papa hat Krebs“ engagiert. „Ein Musterprofi mit großem Potenzial, Willi wird seinen Weg machen“, attestiert Trainer Kosta Runjaic seinem selbstkritischen Spielführer. Den umworbenen U21-Nationalspieler würde gerne weiter trainieren. Die Frage nach seiner Zukunft aber will der Kapitän erst nach dem letzten Spiel beantworten. „Ich mache gerne Sonderschichten“, sagt Orban, der mit Kopfballstärke, Ruhe am Ball und guter Zweikampfführung gefällt. Er darf auf die Teilnahme an der U21-Europameisterschaft im Juni in Tschechien hoffen. Morgen beim Saisonfinale gegen den FC Ingolstadt fehlt er wegen seiner Gelb-Sperre. „Das ist natürlich ärgerlich, aber ich werde bei der Mannschaft sein, die Mannschaft unterstützen“, betont Orban. Und hofft, „dass ich vielleicht doch zwei Bonusspiele bekomme“. Das wäre die Relegation. Oder gibt’s doch ein Fußballwunder? Der Aufstieg würde ein traumhaftes Jahr krönen. Willis Jahr! Seit 15 Jahren veranstaltet die RHEINPFALZ die Wahl zum FCK-Spieler des Jahres. Große Namen zieren die Siegerliste. Morgen vor dem Anpfiff wird Willi Orban vor der Westkurve, wo er früher seinen Stammplatz hatte, als Spieler des Jahres von FCK-Chef Stefan Kuntz sowie den RHEINPFALZ-Sportredakteuren Horst Konzok und Oliver Sperk geehrt. Die Nummer 4 – eine gute Nummer, eine große Nummer. (zkk)

x