Sport Neu beim FCK (3): Marcel Correia - vom Balljungen zur neuen Säule
Er ist Lauterer durch und durch: Der Kapitän der U23 wurde Profi, etablierte sich bei Eintracht Braunschweig. Jetzt ist er wieder daheim.
«Kaiserslautern.» Mit Sechs hat er beim 1. FC Kaiserslautern begonnen. Nach 16 Jahren als Roter Teufel, zuletzt Kapitän der U23, Bankhalter bei den Profis, wechselte er 2011 zu Eintracht Braunschweig, setzte sich durch. Sechs Jahre später ist Marcel Correia zurück bei seiner Jugendliebe. Drei Jahre läuft der Vertrag des in Kaiserslautern geborenen Portugiesen, geht alles gut, wird er 2025, 2026 seine Karriere auch im Dress der Roten Teufel beenden. Ein Kreis beginnt sich zu schließen. Klingt märchenhaft. Correia ist momentan im Aufbautraining, ebenso optimistisch wie Fitness-Coach Bastian Becker, im Trainingslager Ende nächster Woche im österreichischen Zams ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Nach Innenband-, Außenband- und Syndesmosebandriss, erlitten am 13. März im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf, fühlt sich der Abwehrspieler auf gutem Weg zurück. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach einer schweren Verletzung im Spiel gegen den MSV Duisburg hatte es den Braunschweiger Kapitän wieder böse erwischt. Sein Vertrag endet am 30. Juni – heute. Warum es nicht weiter geht? Die Eintracht teilte lapidar mit, der Vertrag werde nicht verlängert. Correia, in den letzten zwei Jahren Eintracht-Kapitän, mag nicht darüber sprechen. „Ich will nicht nachtreten. Die sechs Jahre waren eine schöne Erfahrung, auch mit Erfolgen, dem Aufstieg in die Bundesliga. Das Positive überwiegt! Was nicht gepasst hat, war die eine oder andere Verletzung, die mich gebremst hat.“ Er kommt wieder! Das Aus in Braunschweig, die Chance für den FCK, einen nachweislichen Top-Spieler der Zweiten Liga zu gewinnen. Auf die Erfahrung Correias setzt nun auch Norbert Meier. Der FCK-Coach weiß nach dem mutmaßlichen Verlust des Stabilisators Ewerton, was ein gesunder Correia, Typ Führungsfigur, bewirken kann. Und Correia kann viel: Er versteht rechts zu verteidigen, innen, und er vermag auch auf der Sechs zu agieren. „Bevorzugt sehe ich mich als Innenverteidiger“, sagt der 28-Jährige. Dass er sich zur Rückkehr in die Heimat entschloss, wo seine Eltern leben, wo er viele Freunde weiß, wo auch seine Frau Carla ihre Wurzeln hat, dazu trug ganz entscheidend ein Gespräch mit Norbert Meier bei. „Ich brauche einen Trainer, der mir das Gefühl gibt, wirklich gebraucht zu werden“, begründet Correia seinen Schritt. Er weiß: „Es wird keine einfache Saison.“ Er weiß: „Es wird die ausgeglichenste Zweite Liga seit vielen Jahren.“ Aber Correia sieht auch Potenzial in seiner Mannschaft. „Wichtig ist, dass der eine für den anderen kämpft. Ich hoffe, dass wir eine neue Euphorie entfachen können, die über die Saison hinaus anhält“, sagt Correia: „Was ich in Braunschweig gelernt habe, ist Demut, geduldig zu sein. Mit Braunschweig sind wir vor vier Jahren aufgestiegen, nicht, weil wir die bessere Mannschaft waren, aber weil wir eine verschworene Truppe waren.“ Darauf baut Correia. Seine Mutter hat es nun leichter, alle Berichte zu sammeln, die über ihren Marcel erscheinen. Marcel, früher Balljunge auf dem Betze, Fan in der Westkurve, Jugendspieler, Kapitän der U23, Jung-Profi ohne Einsatz – und nun Hoffnungsträger. Und Familienvater. Lucia, 14 Monate, ist sein Stolz. Steckbrief Marcel Correia Geboren: 16. Mai 1989 in Kaiserslautern Nationalität: Portugiesisch Größe: 1,86 Meter Gewicht: 79 Kilogramm Vertragslaufzeit: bis 30. Juni 2020 Bisherige Vereine: Eintracht Braunschweig, 1. FC Kaiserslautern.