Sport Lukas Görtler verinnerlicht FCK-Tugenden
Lukas Görtler (22) erlebt sein zweites Profi-Lehrjahr beim 1. FC Kaiserslautern. 2015 kam der Franke aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern München.
Am Sonntag (15.30 Uhr) will Görtler mit dem FCK im Spiel beim zwei Punkte schlechteren Rivalen FC Erzgebirge Aue den Klassenverbleib in der Zweiten Bundesliga perfekt machen. Eine heiße Aufgabe wartet. Kämpfernaturen sind gefragt – Typen wie Görtler! „Wir müssen das selbst entscheiden“, sagt der Franke vor der Dienstreise ins Erzgebirge. „Nach dem Spiel gegen Pauli war die Stimmung natürlich ganz mies. Wir wissen, was hätte passieren können, wenn Bielefeld und Würzburg gewonnen hätten“, sagt Görtler beim Blick auf die Resultate der Konkurrenten am Liga-Abgrund. Gestern trainierte Christoph Moritz nach seiner Verletzung noch individuell, eventuell steigt er heute ins Mannschaftstraining ein. Im Kraftraum arbeiteten Daniel Halfar und Robin Koch. Sebastian Kerk, Jan-Ole Sievers und Nicklas Shipnoski pausierten wegen Grippe. Aue, nach dem Trainerwechsel, der Ablösung Pavel Dotchevs durch Domenico Tedesco wiederbelebt, ist daheim wieder eine Macht. „Wir wissen, dass wir da bestehen können. Wir wissen aber auch, wie schwer das wird, dass Aue eine gute Mentalität hat“, sagt Görtler, der just die Tugenden mitbringt, die bei Spielen in Aue gefordert sind: Nehmerqualitäten, Zweikämpfe annehmen, Kilometer fressen, leidenschaftlich für den Erfolg ackern. Letzten Freitag beim 1:2 gegen Pauli kam der 22-Jährige nach 40 Minuten für Christoph Moritz – und setzte Zeichen. Görtler lieferte die Maßflanke, die Marcel Gaus um ein Haar zur Führung genutzt hätte. Görtler suchte den Abschluss, seine Schussversuche aber wurden von Paulis erstklassiger Abwehr geblockt. Görtlers ganz persönlicher Torfluch dauert an. „Zwei Tore in 39 Zweitligaspielen, damit bin ich auch nicht zufrieden“, sagt Görtler, der sich aber nicht nur über Tore definiert. Er bringt sich mit hoher Laufbereitschaft in beide Richtungen ein, haut sich rein, rackert, ackert. „Mit der Hinrunde war ich persönlich zufrieden. Ich war Stammspieler“, sagt Görtler, der drei Torvorlagen verbuchte. Die Rückrunde „ist ein bisschen blöd gelaufen“, verweist der Offensiv-Kämpfer auf seine lange Zwangspause. „Acht der 13 Wochen unter dem neuen Trainer war ich verletzt, dann war es schwer, wieder reinzukommen“, sagt der Angreifer, der hofft, auf der Zielgeraden noch einmal wichtig zu werden. „Ich bin ein Spieler, der sich positiv einbringt, der gefährliche Situationen schaffen kann – wenn auch ein bisschen unkonventionell“, sagt der Mann, der beim FCK die Rückennummer 9 trägt. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr – dann will der Profi-Lehrling seinen Gesellenbrief in der Tasche haben.
