Sport Erst im Stechen eiskalt

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WIESBADEN. Das ist noch mal gut gegangen für den 1. FC Kaiserslautern: Beim ambitionierten Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden behielt der Zweitligist nach 120 torlosen DFB-Pokal-Minuten im Stechen mit 5:3 die Oberhand, weil er an diesem Samstagabend vorzügliche Elfmeterschützen und den starken Torwart Tobias Sippel hatte.

Vor allem für Sippel war es ein ganz besonderer Abend. Der 26-Jährige wurde von den rund 5000 mitgereisten FCK-Fans zu Recht als Pokalheld der ersten Runde gefeiert: Er parierte im Elfmeterschießen den dritten Versuch des SVWW – Sebastian Mrowca scheiterte an der Lauterer Nummer eins. Das reichte zum Sieg, weil alle fünf FCK-Schützen sicher verwandelten. „Die Jungs waren eiskalt“, schwärmte Sippel strahlend. Das Spiel ohne Gegentor und die entscheidende Parade im Elfmeterschießen waren Balsam auf Sippels Seele. Am Freitagabend eröffnete FCK-Trainer Kosta Runjaic dem Schlussmann, dass er in Wiesbaden im Tor stehen würde, nicht sein Vertreter Marius Müller. Auf die schwierigen Tage zuvor wollte Sippel dann auch gar nicht mehr groß eingehen. Der 26-Jährige hatte im Zweitliga-Auftaktspiel der Lauterer beim 3:2 gegen 1860 München eine unberechtigte Rote Karte quittiert, und der fünf Jahre jüngere Müller machte seine Sache beim folgenden 1:1 in Sandhausen richtig gut. Das Rennen um den Startelfplatz war wieder eröffnet. Am Samstagabend aber betonte Trainer Runjaic: „Wir haben uns nach Abschluss der Vorbereitung für Tobias Sippel entschieden. Er hat unser Vertrauen. Marius Müller ist unsere Nummer zwei, er hat gezeigt, dass er voll da ist, wenn er gebraucht wird. Tobi sollte sich im Pokal Spielpraxis holen, am Sonntag haben wir ja das schwere Zweitliga-Spiel zu Hause gegen Braunschweig.“ Einen besonderen Moment gab es für Tobias Sippel auch nach dem Ende der Verlängerung, als er sich auf das entscheidende Elfmeterschießen konzentrierte. Zu diesem Stechen lief der Torwart Arm in Arm mit einem gebürtigen Lauterer – mit seinem Vorgänger beim FCK, Florian Fromlowitz, der am Samstag beim SVWW das Tor hütete. Nach Fromlowitz’ Kreuzbandriss am 19. Oktober 2007 musste Sippel als 19-Jähriger ins kalte Wasser springen und bewährte sich fortan im Profifußball. Fromlowitz, mittlerweile 28, ist nach schwierigen Jahren bei Hannover 96, beim MSV Duisburg und bei Dynamo Dresden nun in Wiesbaden gelandet. „Markus Kolke ist unsere Nummer eins“, stellte SVWW-Trainer Marc Kienle fest, „aber Flo hat dieses besondere Spiel gegen seinen Ex-Verein bekommen und hat seine Sache gut gemacht.“ Fromlowitz machte am Samstag auch Beute der besonderen Art: In der 86. Minute durfte ein „Flitzer“ im FCK-Trikot ungehindert auf und über den Rasen stürmen, erst Fromlowitz konnte ihn festhalten, der übergewichtige und alleingelassene Wiesbadener Ordner war bei der Verfolgungsjagd völlig überfordert. So war es für die Zuschauer trotz des überschaubaren spielerischen Angebots ein unterhaltsamer Abend. Zum Erfolg der Lauterer trug auch Innenverteidiger Dominique Heintz mit einer Top-Leistung und dem sicher verwandelten letzten Elfmeter erheblich bei. „Wir haben hinten stabil gestanden, das war wichtig“, sagte Heintz, „wir haben am Freitagabend und am Samstagmittag schon Pokalüberraschungen gesehen. Da wollten wir nicht auch noch für eine sorgen.“ Trainer Runjaic ging es am Samstag auch darum, dem ein oder anderen, der zuletzt nicht erste Wahl war, Spielpraxis zu verschaffen. So debütierte Michael Schulze, als Nachfolger Florian Dicks geholt. Will der Mann aus Cottbus einen Stammplatz, muss er konsequenter verteidigen und präziser flanken. Für Schulze kam Jean Zimmer. Und verbiss sich imponierend in seine Aufgabe. In der Mittelfeldzentrale spielte Willi Orban für Routinier Markus Karl. Gut in der Balleroberung, ließ Orbans Passspiel Wünsche offen. Er kann das besser. In der Spitze stand Philipp Hofmann erstmals in der Startelf. Der 21-Jährige ist ein wirkungsstarker Anspielpunkt, das Anlaufen des gegnerischen Torhüters aber darf entschlossener vollzogen werden. Aus seinen drei Chancen hätte er minimal ein Tor machen müssen! Stark nach 25, 30 Minuten Anlaufzeit: Stefan Mugosa. Als zweite Spitze bewies er Schnelligkeit und Tordrang. Und traf nervenstark im Elfmeterschießen.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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