Sport Alle Zeit der Welt

91-96564226.jpg

Wenn eine der besten und bekanntesten Dressurreiterinnen Deutschlands wie am Sonntag eine S-Prüfung in Koblenz gewinnt, ist das zunächst mal nicht wirklich aufsehenerregend. Die erreichte Prozentzahl – fast 74 – allerdings lässt aufhorchen. Und erst recht der Name des Pferdes. Denn im Ortsteil Metternich gab es ein bemerkenswertes Comeback zu bestaunen: Damon Jerome, das einstige Supertalent der deutschen Dressur, ist wieder da. Was nicht nur die Fans der Nordpfälzerin Uta Gräf und die Wormser Besitzerfamilie Hitschold freut. „Er ist super gegangen, total konzentriert“, war die Kirchheimbolanderin happy und erleichtert nach dem Saisondebüt ihres „DJ“, der nach beinahe zweijähriger Wettkampfpause wieder auf einem Turnierplatz auftauchte. Sein Comeback ist ein Lehrstück. Zum einen für die Tatsache, dass auch hochbegabte und hochdekorierte Sportpferde nun mal keine Maschinen sind. Und zum anderen, dass sie gerade deswegen Menschen mit Empathie und Geduld brauchen. Nach einer Verletzung ist der Vizeweltmeister der jungen Dressurpferde von 2011 und zweimalige Burgpokal-Finalist auf dem Rothenkircherhof wieder behutsam aufgebaut und nun zu alter Klasse geführt worden. Selbst Bundestrainerin Monica Theodorescu hatte Damon Jerome vor Jahren schwer beeindruckt, sie unterstützte auch, dass der als Hengst nicht immer ganz einfach zu handhabende rheinische Dunkelfuchs vor gut drei Jahren gelegt und so zum Wallach wurde. In der Szene galt der Jungstar schon als echter Pferdepromi – zumal bei diesem Vater, der kein geringerer als der zweimalige Weltcup-Finalsieger Damon Hill ist. Den sagenhaften Schritt hat der Papa ihm sowieso vererbt, in Koblenz nun „habe ich mich am meisten über Neunernoten in den Trabverstärkungen gefreut“, berichtete die rheinland-pfälzische Ranglisten-Erste Uta Gräf. Trotz der Wettkampfpause sei „DJ“ auf dem Turnierplatz entspannt gewesen. Seit Monaten steht der inzwischen Zwölfjährige naturnah in der großen Wallach-Herde – ein Faktor für diese Gelassenheit. Jetzt soll er auf St.-Georg- und Intermediaire-I-Niveau stabilisiert werden. Und weiter alle Zeit der Welt bekommen.

x