Handball Start verschlafen – Moral bewiesen

Eulen-Spielmacher Alexander Feld – hier beim Sprungwurf – schied kurz nach der Pause mit einer Fußverletzung aus. Offen, ob er a
Eulen-Spielmacher Alexander Feld – hier beim Sprungwurf – schied kurz nach der Pause mit einer Fußverletzung aus. Offen, ob er am Donnerstag gegen die HSG Wetzlar spielen kann.

«Ludwigshafen.» Die SG Flensburg-Handewitt ist mit das Beste, was die Handball-Bundesliga zu bieten hat. Die SG demonstrierte gestern bei Ballbesitz, welch höllisches Tempo sie zu gehen vermag. Die beiden genialen Außen Lasse Svan und Hampus Wanne warfen zusammen 20 Tore und waren entscheidend für den 30:24 (15:9)-Sieg bei den Eulen Ludwigshafen, die auf dem letzten Platz rangieren.

Eulen-Torhüter Roko Peribonio hielt zunächst gut, parierte bei einem Tempogegenstoß gegen Rasmus Lauge Schmidt (10.), wehrte einen Siebenmeter von Kentin Mahé ab (15.) – doch zur Pause lagen die Eulen 9:15 zurück. Das Spiel war gelaufen und Eulen-Coach Ben Matschke am Ende froh, dass es keine Klatsche gab, seine Jungs in Hälfte zwei 15:15 spielten. Flensburgs Coach Maik Machulla schonte Ex-Nationalspieler Holger Glandorf über weite Strecken der Partie. Seine Sieben trat, gestützt auf den herausragenden Schlussmann Mattias Andersson, konzentriert und zielbewusst an. Der spielstarke Rückraum der SG schafft es immer wieder, die Außen Lasse Svan und Hampus Wanne gekonnt einzusetzen. Da erschien die Abwehr der Eulen ratlos, Torhüter Peribonio hilflos. Er wurde nach 35 Minuten von Stefan Hanemann im Tor abgelöst. Sieben Minuten vor dem Ende kam Peribonio zurück. Hanemann hatte zehn Tore kassiert, zwei Bälle abgewehrt. Peribonio verbuchte sieben Paraden. Pech für die Eulen, dass sie vor der Pause viermal an Pfosten und Latte scheiterten. Azat Valiullin (2), Patrik Hruscak und Maximilian Haider hätten das Resultat durchaus freundlicher gestalten können. „Pfosten, Latte oder Parade, das bedeutet gegen Flensburg sofort einen Gegenstoß und meist auch ein Gegentor“, sagte David Schmidt, mit sechs Treffern zweitbester Eulen-Torschütze nach dem stark auftrumpfenden Azat Valiullin, der sieben Tore warf. „Wenn wir nicht so oft Pfosten und Latte treffen, hätte es zur Halbzeit auch unentschieden stehen können“, haderte Patrik Hruscak. Ben Matschkes Mannschaft wirkte anfangs schläfrig. Sie brachte sich vor der Pause durch eine Vielzahl technischer Fehler, gravierende Unzulänglichkeiten im Abschluss und drei kläglich vermasselte Tempogegenstöße in Nachteil. „Weltklasse“ nannte Ben Matschke die Leistung der Flensburger Außen. Er lobte Moral und Charakter seiner Mannschaft, die sich nach Rückständen wieder ins Spiel kämpfte. „Danke an das Publikum, das die Mannschaft auch in schwierigen Phasen unterstützt hat“, sagte Matschke. Er nahm Kreisläufer Haider ausdrücklich in Schutz, der in der 52. Minute Rot sah, nachdem er Glandorf mit der Hand im Gesicht getroffen hatte: „Das war unglücklich und ganz sicher keine Absicht!“ SG-Coach Maik Machulla indes war sauer auf die Eulen-Fans. Er rügte verbale Entgleisungen und kritisierte auch Schmähgesänge gegen Holger Glandorf. Es sei absolut respektlos, ihn als „Schauspieler“ abzuqualifizieren. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Peribonio (35. Hanemann, 54. Peribonio) - Schmidt (6), Feld (1), Dietrich - Durak, Scholz (1) - Dippe - Valiullin (7), Haider (2), Hruscak (1), Falk (1), Djozic (4/2), Bührer (1) SG Flensburg-Handewitt: Andersson - Glandorf (4), Mogensen, Lauge Schmidt (2) - Svan (10), Wanne (10/4) - Toft Hansen (1) - Mahé, Karlsson, Zachariassen (2), Gottfridson (1) Spielfilm: 1:0, 2:3, 2:5, 4:7, 8:14, 9:15 (Halbzeit), 13:21 (38.), 17:22, 24:30 (Endstand) - Siebenmeter: 2/2 - 5/4 - Zeitstrafen: 2/2 - Rote Karte: Haider (52.) - Beste Spieler: Valiullin, Schmidt, Djozic - Svan, Wanne, Andersson - Zuschauer: 2023 - Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben).

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