Kommentar Weinhoheiten sind keine kronetragenden Kleiderständer

Ohne Krone und Dirndl, sondern im Hosenanzug: So trifft man die Pfälzische Weinkönigin Charlotte Weihl häufig auf Terminen.
Ohne Krone und Dirndl, sondern im Hosenanzug: So trifft man die Pfälzische Weinkönigin Charlotte Weihl häufig auf Terminen.

Das Amt der Weinkönigin ist noch zeitgemäß. Wie es viele weiterhin wahrnehmen, hingegen nicht. Dieses verstaubte Bild muss sich ändern.

Die Zeiten, in denen Frauen als lächelnde Deko-Objekte wahrgenommen werden, sollten längst vorbei sein. Leider ist das noch nicht in allen Köpfen angekommen. So wird das Amt der Weinkönigin von vielen unterschätzt und abgetan als etwas, für das es nicht mehr braucht als gutes Aussehen und eine Krone auf dem Kopf.

Wer sich jedoch die Mühe macht und einmal genauer mit dem Auswahlverfahren beschäftigt, erkennt schnell: Spätestens bei der Fachbefragung durch eine Experten-Jury kommt man mit Lächeln und Winken nicht mehr weiter. Stattdessen muss die künftige Hoheit unter Beweis stellen, dass sie in der Lage ist, ihr Weinbaugebiet kompetent zu vertreten – und zwar mit hohem Fachwissen und einem starken Auftreten.

Dennoch hält sich bei vielen hartnäckig das Bild eines kronetragenden Kleiderständers. Das beweisen Sprüche wie „Sie sind so hübsch, kein Wunder, dass Sie Weinkönigin geworden sind“, von denen sowohl ehemalige als auch die amtierenden Weinhoheiten berichten.

Demnach ist es absolut richtig, dass darüber diskutiert wird, wie das Amt der Weinkönigin weiter modernisiert werden kann. Dazu gehört auch, zu dem Bewerbungsverfahren alle Geschlechter zuzulassen. Andere Weinbaugebiete haben es vorgemacht und es ist gut, dass die Pfalz nachzieht. Das zeigt, dass sich ein traditionelles Amt wie das der Weinhoheit gesellschaftlichen Entwicklungen anpassen kann. Und das ist richtig so. Denn: Traditionen, die nicht mit der Zeit gehen, werden irgendwann abgeschafft – und das wäre schade.

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