Rheinland-Pfalz Erlebnistag Deutsche Weinstraße: Die Riesling-Formel
Acht Stunden lang war die Weinstraße gestern zwischen Schweigen und Bockenheim wieder autofrei und gehörte vor allem den Radfahrern. Der Erlebnistag stand diesmal unter dem Motto „König Riesling“. Und diese Majestät erschien den rund 250 000 Festbesuchern gleich mehrfach – mal sinnig oder unsinnig, mal leibhaftig oder hölzern.
«Frankweiler/Neustadt.» „Das stimmt zu 100 Prozent“, sagt Inga Storck. Wovon sich die amtierende Pfälzische Weinkönigin so überzeugt zeigt, ist ein pfiffiger Werbeslogan. „Riesling ist Riesling ist Unsinn“, lautet dieser Spruch, der bereits fast 30 Jahre alt ist. Dass sich der Slogan, der zu einer Plakatserie der Pfalzwein-Werbung gehört, offenbar bis heute nicht abgenutzt hat, liegt an dessen Tiefsinn und Witz. Wenn man verschiedene Rieslinge probiere, merkt man schnell, dass die gegenteilige Behauptung „Riesling ist gleich Riesling“ schwachsinnig wäre, meint Storck. Die 24-Jährige aus dem Zellertal war gestern natürlich dabei, als in Frankweiler der Erlebnistag Deutsche Weinstraße eröffnet wurde. Während zur Feier des Tages nebenan aus dem Dorfbrunnen Riesling floss – wenn auch nur in 0,1 Probierportionen – gestand Inga Storck freilich ein, dass es bei ihr „nicht immer Riesling sein muss“. Die Vielfalt der Weine in der Pfalz sei so groß, dass man jeden Tag fast eine andere Sorte probieren könne, meinte Storck lachend, als sie für den Fotografen das „Riesling ist Riesling ist Unsinn“-Plakat hochhielt. Eine diplomatische Hoheit – Inga Storck ist schließlich Weinkönigin und keine Riesling-Queen.