Wandern im Pfälzerwald Rundtour im Dahner Felsenland führt zum einstigen Waffenlager
Größere Gegensätze sind kaum denkbar. Denn mitten im Wald nahe der idyllischen Ortschaften Ludwigswinkel und Fischbach/Dahn liegt die Area 1, ein Sonderwaffenlager der Nato aus den Zeiten des Kalten Krieges. Das Hochsicherheitslager war Teil des ehemals 680 Hektar großen US-Army Depots Fischbach und mutmaßlich wurden hier einst sogar Atomwaffen gelagert. Bis 1993/94 wurde das Depot von den US-Streitkräften nach und nach aufgegeben und heute erobert sich die Natur das Gelände zurück. Ein Verein kümmert sich um den Erhalt des historienträchtigen Ortes. Bei einem Rundgang durch die Anlage geht es unter anderen an halb zerfallenen Betongebäuden und dem alles überragenden Wachturm vorbei. Und wer nicht wandert, sondern lieber aufs Fahrrad steigt, kommt auf der Freundschafts-Tour (28 km) oder der Krieg- und Frieden-Tour (17 km) ebenfalls an der Denkmalzone vorbei.
Zerfallene Bunkeranlagen auf der Area 1
Zunächst startet die Wanderung auf dem Rumberg-Steig jedoch auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte von Ludwigswinkel. Hier ist die orangefarbene Markierung direkt zu sehen. Man kommt über die Landgrafenstraße, den Barfußpfad und die Brunnenstraße zur Fabrikstraße. Diese führt bis zum Waldrand und nach etwa einem Kilometer ist das Gelände der Area 1 erreicht, das auf einem Rundweg mit Info-Tafeln erkundet werden kann.
Der Wanderweg auf einen Blick:
Nach dem beeindruckenden Gang über das Gelände hält man sich, vor dem Wachturm stehend, links und wandert auf der ehemaligen Militärstraße weiter. Es geht über eine Kreuzung hinweg und kurz danach rechts in Richtung Rumberg. Ab hier beginnt der anstrengende Aufstieg, denn der Rumberg-Steig trägt seinen Namen zu Recht. Zuerst steigt man auf einem breiten Waldweg, dann auf einem schmalen Pfad in Serpentinen bergauf bis zum Gipfel des Rumbergs. Auf dem langgezogenen Bergrücken kommt man an vielen Felsformationen vorbei, wobei die fünf Rumberg-Türme besonders spektakulär sind. Ostfels, Lochfels, Wespenfels, Habichtsfels und Kastenfels heißen sie.
Ausblicke bis ins Elsass
Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf die Nachbarberge, auch auf Burg Lützelhardt im Elsass. Nun geht es steil bergab, ein kurzes Stück auf der Asphaltstraße entlang und wieder in den Wald hinein. Erneut steigt man auf einem schmalen Pfad steil bergauf zum mächtigen Felsmassiv „Guggebühl“. Sobald dieser Berg passiert ist, verläuft der Rumberg-Steig sehr angenehm leicht bergab ins Tal.
Die letzte Wegstrecke ist identisch mit dem Premium-Wanderweg „Wasgau-Seen-Tour“ und führt zu zwei größeren Seen. Zuerst erreicht man den Rösselsweiher und danach die Rösselsquelle. Am Ende der Wanderung geht man am Sägmühlweiher entlang bis zum Dorfrand von Ludwigswinkel und kommt über die Landgrafenstraße wieder zur Ortsmitte zurück.
Der elf Kilometer lange Rumberg-Steig führt zur Area 1, zu imposanten Felsen und zwei naturbelassenen Seen. Die Markierung zeigt drei stilisierte Felsen-Türme auf orangefarbenen Grund. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit, deshalb ein Rucksackvesper nicht vergessen. Schöne Picknickplätze gibt es genug. Gastronomie findet sich dann in Ludwigswinkel, Fischbach und den umliegenden Ortschaften. Bitte bei der Planung beachten, dass man sich im Grenzgebiet zu Frankreich befindet und ggf. kein deutsches Daten- und Handynetz hat.
Alle RHENPFALZ-Wandertipps im Überblick:
- Orange = Unter 8 Kilometer
- Rot = Zwischen 8 und 15 Kilometern
- Schwarz = Über 15 Kilometer