Pfalz Weihnachtsbäume: Worauf Käufer achten sollten

Einen Weihnachtsbaum selbst fällen: Das ist auch in der Pfalz möglich.
Einen Weihnachtsbaum selbst fällen: Das ist auch in der Pfalz möglich.

Bunte Kugeln, Lichterketten und Lametta – der festlich geschmückte Weihnachtsbaum rundet in den meisten Wohnzimmern die Feiertagsdekoration ab. Zwischen 2009 und 2019 wurden laut Statista jedes Jahr mehr als 29 Millionen Christbäume in Deutschland verkauft. Bei dieser Menge an gesunden Bäumen, die gefällt werden, stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit. Etwa 80 Prozent der Weihnachtsbäume in Deutschland würden auf eigens angelegten Plantagen wachsen, wo kräftig gespritzt und gedüngt werde, kritisiert Torsten Collet vom Naturschutzbund Rheinland-Pfalz (Nabu) im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Wer zu Weihnachten nicht auf einen Baum verzichten will, dem empfehlen wir, Bäume aus ökologischem Anbau zu kaufen und auf bestimmte Siegel zu achten, etwa FSC, Naturland und Bioland“, so Collet. Außerdem rät er dazu, regional zu kaufen, um lange Transportwege zu vermeiden.

FSC-zertifizierte Weihnachtsbäume sind bei Pfälzer Forstämtern zu finden. FSC steht für „Forest Stewardship Council“.

Internationales Zertifizierungssystem

Das ist ein internationales Zertifizierungssystem, das sich um nachhaltigere Waldwirtschaft bemüht. Wer das Siegel tragen möchte, muss bestimmte Voraussetzen erfüllen. Es ist etwa verboten, in FSC-Wäldern Pflanzenschutzmittel zu benutzen. Insgesamt 44 Forstämter sind über Landesforsten Rheinland-Pfalz beim FSC zertifiziert, aus der Pfalz unter anderem die Forstämter Kusel, Donnersberg, Bad Dürkheim, Westrich, Otterberg und Kaiserslautern.

Ein weiteres Nachhaltigkeitssiegel ist „Fair Trees“. Das Zertifikat bestätigt, dass das Saatgut für hier angebaute Weihnachtsbäume, das meist aus Georgien stammt, unter fairen Bedingungen gewonnen und gehandelt wurde. Das heißt: Georgische Zapfenpflücker, die teils in 30 Metern Höhe arbeiten müssen, werden mit Kletterausrüstung versorgt und erhalten gerechte Löhne.

Plastik ist keine Alternative

Seit einigen Jahren werden Plastikbäume beliebter. Diese Bäume können viele Jahre verwendet werden – das spart natürlich Geld. Nachhaltig seien diese allerdings nicht. Umweltschützer Collet: „Die Produktion findet oft in Fernost statt, was weite Transportwege bedeutet. Und spätestens bei der Entsorgung werden Giftstoffe freigesetzt.“ Plastikbäume seien keine nachhaltige Alternative. Collet rät, schon bei der Dekoration auf Nachhaltigkeit zu achten: „Man sollte die Bäume nicht mit Kunstschnee oder Glitzer besprühen, sonst können sie später nicht kompostiert werden.“ Laut Landesforsten Rheinland-Pfalz sind die Preise für Weihnachtsbäume im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Eine selbst geschlagene Nordmanntanne kostet pro Meter im Schnitt 20 Euro, Fichten und Kiefern sind etwas günstiger.

Wo man Christbäume in der Pfalz selbst fällen kann, lesen Sie hier

Sollte man sich überhaupt noch einen echten Baum kaufen? Ein Pro und Contra finden Sie hier

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