Pfalz Kaiserslautern: Fußballerische Magerkost zur Pause

In den hübsch herausgeputzten Logen des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern kredenzt der Deutsche Fußball-Bund dem geneigten Edelfan französisches Entchen, auf dem Rasen bietet die deutsche Nationalelf Magerkost feil. 1:1 steht es am Sonntagabend nach 45 Minuten des WM-Qualifikationsduells mit Aserbaidschan. Das deutsche Tor zur Führung allerdings zergeht auf der Zunge wie ein Gaumenschmaus. Nach einer Ecke befördert der Schalker Leon Goretzka den Ball – mit dem Rücken zu Gegners Tor stehend – per Hacke ins Netz, ja: fast in den Winkel. Die achte Spielminute läuft in diesem Augenblick.

Unkonzentrierte Defensive



Joachim Löws Burschen wirken unkonzentriert, die Defensivspieler, vor allem Niklas Süle, fabrizieren manch einen Gefahr heraufbeschwörenden Pass in aserbaidschanische Kickerfüße. Die wenigen Chancen verpuffen. Schier grotesk: Sandro Wagner trifft auf Vorlage von Thomas Müller aus einem Meter Entfernung den Pfosten. So kommt es, wie es kommen muss. Ramil Sheydaev markiert in der 33. Minute den Ausgleich. Er profitiert zunächst knapp nach der Mittellinie vom Zu-Boden-Sinken des angeschlagenen Shkodran Mustafi, wird auf den verbleibenden 40 Metern bis zum deutschen Gehäuse jedoch nur flankiert, statt verteidigt. In letzter Instanz spielt Sheydaev Antonio Rüdiger aus und schießt den Ball aus spitzem Winkel flach ins Tor. In der deutschen Suppe schwimmt zu viel Salz.

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