Pfalz FCK im Schlamassel, Union bleibt oben dran

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Berlin. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steht nach der 1:3 (0:1)-Niederlage beim Tabellendritten 1. FC Union Berlin mit dem Rücken zur Wand. Der FCK ist Tabellenfünfzehnter, hat ebenso 32 Punkte wie Erzgebirge Aue (16.), der FC St. Pauli (14.) und die in der Rückrunde noch sieglosen Würzburger Kickers (13.).

Never change a winning team - ein Lehr- und Leitsatz, wohl fast so alt wie der Fußball. FCK-Trainer Norbert Meier beherzigte die alte Weisheit nicht, brachte Zoltan Stieber anstelle von Sebastian Kerk, der beim 2:0 gegen Greuther Fürth die Rolle des verletzten Daniel Halfar übernommen hatte. Ein Schachzug mit Bumerang-Wirkung: Erstmals seit Meiers Amtsübernahme stand Stieber in der Startelf. Und fortan im weiten Schatten von Felix Kroos. Der Kapitän denkt und lenkt, er ist der Kopf der "Eisernen", die mit ihrem höllischen Tempo die betulichen Lauterer überraschten und zu überrennen schienen. "Die ersten 20 Minuten war Karussell", gestand FCK-Kapitän Christoph Moritz. "Wir hätten schon nach zehn Minuten 2:0 führen müssen", sagte Union-Trainer Jens Keller nach dem "verdienten Sieg" gegen biedere Lauterer, die anfangs schwindlig gespielt wurden. Lammfromm ergaben sie sich der Wucht der Berliner.

Verdiente Führung der Berliner in 14. Minute

Aus der zweiten Ecke des FCK entwickelte Kroos, schneller als Tim Heubach, der nur schwer in die Partie fand, einen klasse Konter. Sebastian Polter, bei keinem Profiklub bisher so torgefährlich wie bei "Eisern Union", lief allein Richtung Lauterer Tor, aber Julian Pollersbeck parierte großartig (4.). Jetzt rollte Angriff auf Angriff auf Pollersbecks Hütte zu. Steven Skrzybski, vor dem Anpfiff für seine Vertragsverlängerung bis 2020 von den Fans in der Alten Försterei gefeiert, sorgte am rechten Flügel für Feuer. Da fehlte Marcel Gaus mit seiner Schnelligkeit bisweilen als Sicherheitsnaht, die Fünfer-Dreierabwehrkette war anfangs zu oft links unbesetzt. So kam Heubach in die Bredouille und Skrzybski, der schon nach 57 Sekunden den ersten Torschuss abgefeuert hatte, zu Chancen. In der 5. Minute stoppte Ewerton den Berliner Sprinter, eine Minute später löschte Lauterns Brasilianer nach Moritz-Fehler gegen Damir Kreilach. In der 9. Minute klärte Phillipp Mwene in höchster Not gegen Kreilach, der fünf Minuten später mit der vierten Großchance für die verdiente Führung der Berliner sorgte. Nach Skrzybski-Flanke strich der Ball durch den Strafraum, der Rettungsversuch Mwenes scheiterte, und Kreilach machte sich mit dem 1:0 (14.) selbst das schönste Geburtstagsgeschenk.
Bitter für den FCK, dass Osayamen Osawe in der 20. Minute wegen einer schmerzhaften Schulterverletzung den Platz räumen musste. Die Blessur hatte er nach einem von Schiedsrichter Benjamin Brand nicht geahndeten Foul Toni Leistners erlitten. "Der Bandapparat an der Schulter ist verletzt", sagte FCK-Coach Meier.

FCK startet zweikampfschwach

Nach der Führung schaltete Union einen Gang zurück, behielt aber die Kontrolle, obgleich der FCK nun langsam ins Spiel fand. Auffällig aber, wie zweikampfschwach die Lauterer starteten. Ausnahmen: Ewerton, Robin Koch und Gaus. Bezeichnend für die Zaghaftigkeit des Lauterer Tuns die 19. Minute, als sich Moritz den Ball von Stephan Fürstner abjagen ließ.
Im letzten, im entscheidenden Drittel vor dem Tor der Berliner fehlte dem Spiel der Lauterer die Präzision. Ungewohnt schwach in der Ballmitnahme, im Festmachen der Bälle: Jacques Zoua. In der 10. Minute verschluderte er nach Mwene-Pass den Ball, anstatt allein aufs Tor zuzusteuern. In der 20. Minute startete Gaus in die Gasse, aber Przybylkos Pass kam nicht an. Ein Resultat dessen: In der 41. Minute erst der erste Torschuss der schwarz gekleideten Roten Teufel durch Kacper Przybylko, der für den verletzten Osawe gekommen war. Eine Chance hatte Lautern bis dahin aber nicht, die erste überhaupt in der 61. Minute, als Pedersen nach Zoua-Pass gegen den wenig bewegenden Przybylko klärte. Die zweite Möglichkeit nutzte Gaus nach einem Solo mit einem verdeckten 16-Meter-Schuss zum 1:1 (68.).

Zweite Hälfte beginnt mit Abseitstor für Union

Die zweite Hälfte hatte Union stürmisch eröffnet. Nach Skrzybski-Konter traf Polter - Abseits (48.). Fünf Minuten später nach einer Unentschlossenheit Ewertons die nächste Chance Polters, Pollersbeck parierte. Dann rettete Gaus in höchster Not gegen Skrzybski (55.). Der beste Mann auf dem Platz ließ drei Minuten später Ewerton stehen, der Ball aber zischte am langen Eck vorbei. In der 63. Minute wehrte Pollersbeck einen Redondo-Kopfball ab. Stipe Vucur hatte den Luftkampf verloren. Glück für den FCK, dass Kreilachs Kopfballtor keine Anerkennung fand: Abseits - eine Fehlentscheidung (70.).
Gaus, Lauterns größter Kämpfer, musste nach 84 Minuten wegen Wadenkämpfen aufgeben. Naser Aliji kam. Eigentlich stand Kerk bereit, den bemühten, aber schwachen Stieber abzulösen. Eine Minute später jubelte Union: Polter traf per Kopf nach Pedersen-Flanke von rechts, drei Minuten später stach der Joker, Philipp Hosiner schoss das 3:1 nach Zuspiel des starken Kreilach von links. Müßig, ob Polter vor seinem Treffer Heubach weggestoßen hatte.
"Ärgerlich, ein Krampf in der Wade, der sich nicht mehr gelöst hat", bedauerte Gaus, dass er aufgeben musste und nicht mehr helfen konnte, den Punkt zu verteidigen. "Der Ausgleich fällt aus dem Nichts. Gaus hat das sehr gut gemacht. Dann müssen wir das auch mitnehmen, die Möglichkeiten, die sich dann boten, besser nutzen", haderte Norbert Meier mit dem von Stieber verhunzten Konter nach Mwene-Pass (74.) und Gaus" vertaner Möglichkeit (81.).
So spielten sie:
Union Berlin: Mesenhöler - Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen - Kroos (79. Hosiner), Fürstner - Kreilach, Redondo (81. Hedlund) - Skrzybski (89. Kessel), Polter
1.FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Vucur, Ewerton, Heubach, Gaus (84. Aliji) - Koch - Moritz, Stieber - Zoua (62. Glatzel), Osawe (20. Przybylko)
Tore: 1:0 Kreilach (14.), 1:1 Gaus (68.), 2:1 Polter (85.), 3:1 Hosiner (88.) - Gelbe Karte: Gaus (5/3) - Beste Spieler: Kreilach, Polter, Kroos , Fürstner - Pollersbeck, Gaus, Ewerton - Zuschauer: 21.379 - Schiedsrichter: Brand (Unterspiesheim).

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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