Panorama Viel Regen, viel Hitze

640 Sonnenstunden gab es in Deutschland im Sommer 2017 durchschnittlich.
640 Sonnenstunden gab es in Deutschland im Sommer 2017 durchschnittlich.

«Offenbach.» Sehr heiß im Süden, eher durchschnittlich im Norden, aber vor allem sehr nass – so fällt die Sommerbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus.

Kurz vor Beginn des meteorologischen Herbsts am 1. September berichtete DWD-Sprecher Gerhard Lux gestern nach einer ersten vorläufigen Auswertung, der Sommer 2017 sei mit einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad bundesweit 1,7 Grad wärmer gewesen als nach der internationalen Referenzperiode für die Jahre 1961 bis 1990. Allerdings gab es deutliche regionale Unterschiede. Vor allem an den Küsten wurde es selten sommerlich. In Leck und Hattstedt in Schleswig-Holstein wurden lediglich zwei Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad gezählt. Dagegen schwitzten die Menschen im Süden dank heißer Luft aus dem Mittelmeerraum. So verzeichnete Regensburg 27 heiße Tage mit Tageshöchstwerten von mehr als 30 Grad – mehr als in den heißen Sommern 1994 und 1947, als es an 25 beziehungsweise 23 Tage so heiß war. Die höchsten Temperaturen des Sommers wurden in Trier-Petrisberg gemessen, wo das Thermometer am 22. Juni auf 37,2 Grad stieg. Ungleich fiel auch die Sonnenscheindauer aus. Mit rund 640 Stunden Sonne lag der Sommer 2017 zwar um sechs Prozent über dem durchschnittlichen Wert von 604 Sonnenstunden. Doch während im südlichen und östlichen Bayern bis zu 830 Stunden Sonnenschein gemessen wurden, waren es im Sauerland, Harz und Weserbergland teilweise nur etwa 480 Stunden. Der Süden bekam allerdings auch das meiste Wasser im diesmal ohnehin regenreichen Sommer ab. Mit bundesweit rund 305 Litern Regen pro Quadratmeter lag die Menge um 28 Prozent über dem Mittelwert von 239 Litern pro Quadratmeter. Daran hatten vor allem Gewitter mit Starkregen ihren Anteil. Zwischen Allgäu und Berchtesgadener Land fiel mit bis zu 780 Litern pro Quadratmeter der meiste Regen, während das westliche Nordrhein-Westfalen mit 140 Litern vergleichsweise trocken blieb.

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