Tierschutz Kein Sex für fleischessende Männer: Die verrücktesten Peta-Forderungen

Die Tierrechtsorganisation Peta lebt von öffentlicher Ausmerksamkeit.
Die Tierrechtsorganisation Peta lebt von öffentlicher Ausmerksamkeit.

Kaum eine andere Organisation polarisiert so wie Peta, schockiert durch extreme Bilder und versteht es, mediale Aufmerksamkeit zu generieren. Hier sind die absurdesten Forderungen der Tierrechtsorganisation.

Die Tierrechtsorganisation Peta ist bekannt für aufsehenerregende Kampagnen. Nun sollen Aktivisten aus den USA und den Niederlanden ein Verbot von Karusselltieren gefordert haben. Dabei ging es nicht um das Verbot von lebenden Tieren, sondern um die Figuren aus Plastik, Holz oder Porzellan, mit denen auf Karussellen gefahren werden kann. Peta Niederlande argumentierte, dass Kinder, die mit Karussellen fahren, von klein auf lernen würden, dass Tiere für die Ausbeutung da sind und dass es in Ordnung sei, auf Tieren zu reiten.

„Veggieburg“ statt Hamburg

Die Stadt Hamburg soll sich umbenennen, das hat Peta Medienberichten zufolge im Jahr 2003 verlangt. Der Namensvorschlag der Tierrechtsorganisation lautete demnach „Veggieburg“. Dabei handelte es sich übrigens nicht um die Hansestadt in Norddeutschland, sondern um Hamburg im US-Bundesstaat New York. In einem Brief an Patrick Hoak, den damaligen Leiter des Hamburger Rathauses, habe Peta diese Idee vorgeschlagen. In dem Schreiben soll es geheißen haben, dass der Name Hamburg, der sich selbst als Geburtsort des Hamburgers bezeichnet, „Visionen von ungesunden Pasteten aus zermahlenen toten Kühen hervorruft“. Als Anreiz zur Umsetzung hätte Peta Hamburg vegetarische Burgerpattys im Wert von 10.000 Euro angeboten. Berichten zufolge war Hoak von der Idee wenig begeistert.

Jesus soll auf E-Scooter umsteigen

Heiß diskutiert wurden auch Forderungen von Peta Deutschland über das Transportmittel von Jesus. Ja, der aus Nazareth. Bei den Oberammergauer Passionsspielen ist der traditionell auf einem Esel unterwegs – Aktivisten sollen einen Umstieg zur E-Mobilität gefordert haben. Seit dem Jahr 2020 protestieren Peta Mitglieder, dass Jesus statt mit dem Esel in der Aufführung mit dem E-Scooter nach Jerusalem reisen soll. Auf Plakaten bei Protesten stünden Sprüche wie „Esel sind keine Schauspieler“ und „Tiere sind Lebewesen, keine Transportmittel“.

Keine tierischen Redewendungen mehr

Peta möchte dazu anregen, Redewendungen, die auf Tieren basieren, zu ersetzen. Die Tierrechtsorganisation stieß im Jahr 2021 an, anstatt „die Katze aus dem Sack zu lassen“, lieber „die vegane Calzone aufzuschneiden“. Auch sei „den Stier bei den Hörnern zu packen“ für die Aktivisten zu brutal, eher solle man Dinge „so furchtlos wie eine Kuhmutter“ angehen. Auf ihrer Internetseite erklärte Peta, dass unsere Sprache durchzogen sei mit Redewendungen, Sprichwörtern und Ausdrücken, die Gewalt an Tieren verherrlichten. So würden Menschen das System der Tierausbeutung sprachlich unterstützen.

Stürme und Orkane nach tierischen Produkten benennen

Die Namensvergabe für Stürme und Orkane soll nach Peta geändert werden. Nicht mehr Vornamen sollen Stürme und Orkane benennen. Peta schlägt vor die Wetterereignisse stattdessen Butter, Rindfleisch oder Käse zu nennen. Das habe die Tierrechtsorganisation in einem Brief an die Weltorganisation für Meteorologie gefordert. Der Vorschlag soll Aufmerksamkeit für den Zusammenhang zwischen der Klimakatastrophe und dem Konsum tierischer Produkte schaffen, kommentierte Peta Deutschland auf ihrer Internetseite.

Sexstreik für Tierwohl

Die „Nationale Verzehrstudie“ des Max-Rubner-Institus zeigte 2022, dass Männer pro Tag knapp doppelt so viel Fleisch essen würden wie Frauen. Aufgrund dieser Studie forderte Daniel Cox, Kampagnenleiter von Peta: „Jetzt in den Sexstreik gehen – um die Welt zu retten!“ Der Sexboykott hätte auch weitere Vorteile für die Umwelt. Weniger Kinder würden auch weniger CO2-Ausstoß bedeuten.

Peta will einen kulturellen Wandel anstoßen, so ordnet das Bundesministerium für politische Bildung (bpb) die Organisation ein. „Grundsätzlich stehen alle Nichtregierungsorganisationen (NGO) vor der Frage, wie sie in der Öffentlichkeit Gehör für ihre Botschaften bekommen.“ Eine entsprechend hohe Bedeutung habe Öffentlichkeitsarbeit für NGO. Mögliche Strategien sind laut bpb dialogorientierte oder konfrontative Ansätze. Dass sich Peta für Letzteres entschieden hat, wird bei den oben aufgeführten Forderungen offensichtlich. Sie hätten die Bedeutung von Medienberichterstattung für ihre Arbeit erkannt und ihre Aktivitäten gezielt so gestaltet, dass sie für die Medien interessant seien. Konfrontative Öffentlichkeitsarbeit setzte als Strategie meist darauf, dass ein öffentlichkeitswirksamer Gegner gefunden wird – hier beispielsweise der fleischessende Mann.

„Holocaust auf Ihrem Teller“

Dass Peta mit schockierenden Kampagnen den schmalen Grad zwischen positiver Aufmerksamkeit und Ablehnung zu überschreiten wisse, verdeutliche laut bpb kein Beispiel besser als die Ausstellung „Der Holocaust auf Ihrem Teller“. Diese Aktion habe Bilder vom Holocaust mit Bildern aus der Massentierhaltung verglichen und wurde 2003 erstmals in den USA gezeigt und später auch in anderen Ländern. Nicht nur in Deutschland habe der Vergleich Proteste ausgelöst. Peta wurde die Verbreitung der Ausstellung in Deutschland 2005 gerichtlich untersagt.

„PETA handelt nach dem einfachen Prinzip, dass wir Menschen nicht das Recht haben, Tiere in irgendeiner Form auszubeuten, zu misshandeln oder zu verwerten.“, so positioniert sich Peta auf ihrer Internetseite. Die Organisation wurde 1980 in den USA gegründet und verwende „medienrelevante Mittel und spektakuläre Aktionen, um die Öffentlichkeit über Tiermissbrauch zu informieren“. Und diese Strategie scheint aufzugehen: Nach eigenen Angaben hat Peta die meisten Unterstützer weltweit. Jedoch haben laut bpb andere Tierschutzorganisationen deutlich mehr Unterstützer, so wie die „Humane Society of the United States“.

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