Weltall ISS: Schockmoment nach Andocken von russischem Labor-Modul „Nauka“

Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder versc
Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder verschoben.

Russlands neues Labormodul „Nauka“ hat nach dem Andocken an die Internationale Raumstation (ISS) für einen Schockmoment gesorgt. Nachdem das Modul am Donnerstag zunächst wie geplant angedockt hatte, zündeten seine Triebwerke ungeplant und drehten die gesamte ISS, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf Twitter mitteilte. Der Antrieb habe einige Stunden nach der Ankopplung „unbeabsichtigt und unerwartet“ gezündet und die Fluglage der Raumstation um 45 Grad geändert.

Die Besatzung der ISS habe die Triebwerke des russischen Teils der Station gezündet, um gegenzusteuern. Eine Gefahr für die Raumfahrer bestand laut Nasa nicht. Später teilte die US-Raumfahrtbehörde mit, das Problem sei „behoben“ worden und „alle Systeme funktionieren normal“.

Probleme bereits beim Flug

Als Konsequenz aus dem Zwischenfall verschob die Nasa den für Freitag geplanten unbemannten Testflug eines „Starliner“-Raumschiffs des Unternehmens Boeing zur ISS, da eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet wurde. Frühester Starttermin sei nun der kommende Dienstag, teilte die Behörde mit.

„Nauka“ (die Fotos machte der russische Kosmonauten Oleg Novitsky) hatte zunächst wie geplant an der ISS angedockt. „Es gibt Kontakt!“, twitterte Dmitri Rogosin, der Leiter der russischen Weltraumbehörde Roskosmos. Allerdings waren bereits während der achttägigen Reise zur ISS Probleme aufgetreten. „Wir werden nicht lügen. In den ersten drei Tagen mussten wir uns Sorgen machen“, sagte Rogosin.

Es wird nun mehrere Monate und mehrere Weltraumspaziergänge erfordern, um das Modul vollständig in die Raumstation zu integrieren. „Nauka“ war in der vergangenen Woche vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus mit einer russischen Proton-Rakete gestartet. Das neue Modul dient hauptsächlich der Forschung und der Lagerung von Laborausrüstung.

Zusätzlicher Roboterarm

Es wird aber auch das Leben der Menschen an Bord der ISS etwas komfortabler machen. Für den russischen Teil der Raumstation schafft „Nauka“ Platz für Wasser, Fracht und Sauerstoffgeräte zur Regeneration. An Bord befindet sich auch der Roboterarm ERA der Europäischen Weltraumorganisation, der als erster Roboterarm auch den russischen Teil der ISS erreichen kann.

Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2007 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder verschoben. „Nauka“ ersetzt das „Pirs“-Modul, das 20 Jahre im Einsatz war. „Pirs“ wurde Anfang der Woche von der ISS abgekoppelt und verglühte anschließend in der Erdatmosphäre, seine Überreste fielen in den Pazifischen Ozean.

Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder versc
Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder verschoben.
Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder versc
Das 20 Tonnen schwere Modul sollte ursprünglich 2017 zu der Raumstation gebracht werden, der Start wurde aber immer wieder verschoben.
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