Panorama Hitze-Mythen im Fakten-Check
Heiße Saharaluft bringt Deutschland ins Schwitzen - und die Gerüchte zum Kochen: "Das gibt auf jeden Fall hitzefrei!"; "Dank Ventilator bleibt die Bude kühl." Was ist dran an den Mythen?
Mit sommerlichen Hitzewellen kommen immer wieder dieselben Fragen auf: Was bringt Abkühlung? Wie kann man sich schützen? Ein Faktencheck:
Aussage: Mittags ist es am heißesten
BEWERTUNG: Falsch. Die Sonne steht um die Mittagszeit zwar am höchsten und gibt die stärkste Strahlung ab. Die Lufttemperatur erreicht ihr Maximum aber erst mit einigen Stunden Verzögerung. Erst wenn die Erdoberfläche soweit aufgeheizt ist, dass auch Straßen, Dächer und andere Objekte wieder Wärme abgeben, entstehen nach Aussage von Wetterexperten die Höchstwerte des Tages. Hinzu kommt, dass der Höchststand der Sonne in Deutschland nicht um 12 Uhr mittags erreicht wird, sondern wegen der Sommerzeit nicht vor 13 Uhr. So ist es beispielsweise in Görlitz, am östlichsten Zipfel Deutschlands. Die Stadt liegt genau auf dem 15. Längengrad, sie ist deshalb idealtypisch für die Berechnung der «Normalzeit» in Deutschland. In Aachen an der Westgrenze erreicht die Sonne Ende Juni erst mehr als eine halbe Stunde später, also gegen 13.40 Uhr, ihren Höchststand. Je nach Umgebung wird die höchste Temperatur deshalb erst am späteren Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr gemessen.