Grossbritannien: Fish-and-Chips-Branche ächzt unter Ukraine-Krise: Nationalgericht in Gefahr

Fish an Chips gehört zu Großbritannien wie die Queen.
Fish an Chips gehört zu Großbritannien wie die Queen.

Die britischen Fish-and-Chips-Läden leiden unter massiven Schwierigkeiten wegen des Kriegs in der Ukraine. Wie die National Federation of Fish Friers (NFFF) am Dienstag mitteilte, könnten viele der Imbisse bald vor dem Aus stehen. Hintergrund ist, dass die Verfügbarkeit der Zutaten für das britische Nationalgericht durch den russischen Angriff und dessen Folgen gelitten hat. So bezogen die Fish-and-Chips-Shops bisher die Hälfte ihres Sonnenblumenöls aus Russland oder der Ukraine. Auch Mehl für die Panade wurde bislang zu einem großen Teil aus der Ukraine eingeführt. Die Preise für beides zogen seit Kriegsbeginn kräftig an.

Nun fürchten die Imbissbesitzer, dass sie durch die Sanktionen gegen Russland weitere Einbußen hinnehmen müssen. Etwa 40 Prozent der Fische, die auf britischen Tellern oder in Pappschachteln landen, werden von russischen Trawlern gefangen. Strafzölle, die demnächst in Kraft treten sollen, werden auch hier die Preise in die Höhe schießen lassen. Und durch eine massive Verteuerung russischer Düngemittel dürfte auch der Preis für Kartoffeln nach oben gehen, fürchten die Imbissbetreiber.

Kampf ums Überleben

Das alles komme zu dem massiven Anstieg der Energiepreise hinzu, sagte Verbandschef Andrew Crook. Er fordert daher von der Regierung, den Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie wie während der Pandemie zu senken. Derzeit sind für zubereitete Speisen in Großbritannien wieder 20 Prozent Mehrwertsteuer fällig. „Ohne Veränderungen werden viele gute Arbeitgeber ums Überleben kämpfen müssen“, so Crook, der selbst einen Fish-and-Chips-Shop betreibt. Derzeit mache er keinerlei Gewinn.

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