Ludwigshafen Rutschpartie zum Einsatz

„Die Feuerwehr ist etwas Besonderes. Wir sind immer da, wenn Bürger in Not sind.“ Kein geringerer als Ludwigshafens oberster Feuerwehrmann Stefan Bruck nahm die Besuchergruppe in der Hauptfeuerwache, der „Wache eins“ in Mundenheim, in Empfang. Gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Holländer und Markus Wirth freute er sich über das große Interesse an der Arbeit der Männer und Frauen im Katastrophenschutz. Vor dem Erlebnis stand aber zunächst einmal die Theorie. Brandmeister Wirth fütterte die Besucher mit den Fakten rund um die Arbeit der Feuerwehrleute. Anspruchsvoll und abwechslungsreich sei dabei jeder einzelne Arbeitstag. „Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man morgens den Dienst antritt.“ Das galt auch ein kleines bisschen für die Besucher. „Wenn wir heute einen Alarm bekommen, dann müssen wir beide ausrücken. Unser Chef Stefan Bruck übernimmt dann die Führung.“ Zumindest zwischen 10 und 12 Uhr verlebten die Feuerwehrleute auf der Wache aber einen ruhigen Arbeitstag. Und die Führung über das Gelände fand wie geplant statt. Nach der Theoriestunde ging es dann in die Fahrzeughalle. Holländer nahm dafür den kürzesten Weg, rutschte über die sechs Meter hohe Stange aus dem zweiten Stock in die Fahrzeughalle. „Vor allem im Sommer mit verschwitzten Händen muss man ein bisschen aufpassen, weil man sich sonst leicht die Hände an der Stange verbrennt.“ Ansonsten sei die Rutschpartie den Wehrleuten längst in Fleisch und Blut übergegangen. Überwindung, wie Besucherin Silke Schröpfer aus Neuhofen vermutete, koste der beherzte Sprung an die Stange längst nicht mehr. „Das liegt zum Teil auch an der Ausbildung. Wenn die neuen Wehrleute zu uns kommen, dann lassen wir sie den kompletten ersten Tag auf der Wache die Stange herunterrutschen“, verriet der erfahrene Ausbilder. Mirco Pissarczyk war in der Fahrzeughalle der lebendige Kleiderständer für die Einsatzkleidung aus feuerfestem und entsprechend schwerem Material. „Damit kann man zwischen 300 und 400 Grad aushalten.“ Keine ganz neue Erfahrung für den 22-Jährigen. „Ich bin seit fünf Jahren zuhause bei der Freiwilligen Feuerwehr in Mutterstadt“, verriet er. Voll ausgestattet durfte er im Löschfahrzeug Platz nehmen. „Hier ziehen wir uns während der Fahrt weiter an“, erklärte Holländer. Schließlich gelte es, acht Minuten nach Alarmierung an jedem Einsatzort in Ludwigshafen sein. Markus Wirth demonstrierte derweil den Schnelleinsatzkran: einziger seiner Art in Deutschland. „Damit können wir bei einer Auslegung von 23 Metern noch ein Auto anheben“, erklärte er und die Augen von Felix und Lucas waren angemessen groß. Mit drei und sechs Jahren waren sie die jüngsten Gäste der Sommertour. „Sie haben sich die ganze Woche auf diesen Besuch gefreut“, verriet Mutter Stefanie Müller aus Maxdorf lachend und freute sich über die Begeisterung ihrer Sprösslinge, die sich für ihren ersten „echten“ Einsatz aber noch gedulden müssen: „Bei der Jugendfeuerwehr liegt das Mindestalter bei zehn Jahren“, so Wirth. Und auch ein zweiter Wunsch wurde den jungen Feuerwehr-Fans nicht erfüllt. Es fuhr kein Auto mit Blaulicht aus der Halle. Vielleicht ergibt sich das ja beim nächsten Besuch bei den Brandbekämpfern – zum Beispiel am 5. August, wenn die Wache Oppau in der Friesenheimer Straße 53 von 10 bis 18 Uhr zum Erlebnistag einlädt.

x