Zweibrücken Zweibrücken: Gewerbeflächen werden knapp
Wieder weniger Arbeitslose, Neuansiedlungen, Betriebserweiterungen, Belebung der Innenstadt – laut Anne Kraft von der städtischen Stabsstelle Wirtschaftsförderung war 2018 ein erfolgreiches Jahr für die Wirtschaftsentwicklung in Zweibrücken.
Die Arbeitslosenquote war laut Kraft mit 5,5 Prozent im Dezember 2018 auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. Ein Jahr zuvor habe sie noch bei 6,1 Prozent gelegen, in den Jahren davor habe man „deutlich darüber gelegen“. Entsprechend mehr Zweibrücker hätten im vergangenen Jahr einen Arbeitsplatz gehabt. Mit über 15 000 Beschäftigungsverhältnissen sei Rekordniveau erreicht worden (wir berichteten gestern). Kraft: „Das liegt daran, dass bestehende Betriebe ihre Arbeitsplatzzahl aufgestockt haben, aber es gibt auch einige neue Unternehmen, die zusätzliche Wirtschaftskraft in die Stadt bringen.“ So habe sich auf dem Flughafengelände einiges getan. Mit der Landauer Transportgesellschaft Doll (LTG) habe sich in der Greenwichstraße ein großes Logistikunternehmen angesiedelt und für 3,5 Millionen Euro eine neue Speditionshalle gebaut. Die 4500 Quadratmeter große Halle werde demnächst in Betrieb genommen, „erste Lastwagen fahren schon“, so Kraft. Für John Deere in der Homburger Straße erledigt LTG bereits seit Jahren die Werkslogistik. „Vom neuen Standort am Flughafen kann jetzt ein größerer Kundenkreis bedient werden“, so Kraft.
Hochschule als wichtiger Arbeitgeber
Mit der Karthaus-Kartbahn habe auf dem Flugplatz eine neue Freizeitattraktion eröffnet, die gut zu World of Fun, Kletterzentrum, ACH-Eventhalle, Outlet und Eishalle passe. Neu eröffnet worden sei das Bauzentrum Bauwerk am Straßburger Ring. Laut Kraft haben sich auf dem Flughafen auch noch weitere, kleinere Unternehmen angesiedelt. „Die Flächen werden, wenn das so weiter geht, allmählich knapp, zumindest wenn es um größere Ansiedlungen geht.“ Die noch freien Flächen seien überwiegend in Privatbesitz. Auf der anderen Seite der Stadt, auf dem Kreuzberg, sei die Zahl der Studierenden am Hochschul-Standort Zweibrücken mit fast 2700 auf hohem Niveau. Auch die Zahl der Arbeitsplätze habe sich auf dem Kreuzberg erhöht, auf rund 760. Die Hochschule ist laut Kraft ein wichtiger Arbeitgeber mit rund 230 Mitarbeitern. Es gebe aber auch drei Unternehmen mit jeweils rund 100 Mitarbeitern.
"Noch Flächen nahe der Hochschule"
In der Amerikastraße habe im Sommer 2018 das Unternehmen Cranimax, das weltweit unterwegs ist mit Kraneinsatz-Software, einen Sitz eröffnet. In unmittelbarer Nachbarschaft habe Novum Innovativbau, ein Bauträger mit Schwerpunkt schlüsselfertige Einfamilienhäuser, Grund gekauft, auf dem er ein Bürogebäude baue. Für die letzte Fläche auf der rechten Seite der Amerikastraße sei eine Option vergeben. Kraft: „Mit weiteren Interessenten für Gewerbeflächen auf dem Kreuzberg sind wir im Gespräch, denn es gibt noch Flächen speziell für Unternehmen, die die Nähe zur Hochschule suchen.“ Bei vielen in Zweibrücken ansässigen Betrieben werde gebaut und erweitert, so Kraft. Als Beispiel nannte sie die neue Werkshalle von Kubota.
Initiativen trügen erste Früchte
In der Innenstadt habe kurz vor Weihnachten der Netto-Markt am Busbahnhof eröffnet. Die Initiativen des Stadtmarketings und des Vereins Gemeinsamhandel trügen erste Früchte. „Veranstaltungen wie Kindertag, Gesundheitstage, Saarländertage, Oldtimertreffen, Halloween-Spektakel und erstmals das Streetfood-Festival bringen Menschen in die Innenstadt und sorgen für Kundenbindung.“ Das Projekt „Heimatshoppen“ von Gemeinsamhandel, IHK und Edeka Ernst stärke den lokalen Einzelhandel. Wichtig sei auch der von Heiko Saberatzky und weiteren Mitstreitern an die Alexanderskirche zurückgeholte Weihnachtsmarkt. Auf dem ehemaligen Bahn- beziehungsweise Raiffeisengelände vergrößere sich ein Handwerksbetrieb. „An der Luitpoldstraße können Mietflächen für kleinere Betriebe, Handwerker und andere, entstehen“, was Kraft als sehr positiv bewertet. „Solche Flächen werden immer wieder von kleineren Unternehmen nachgefragt, die eben nicht ihr Kapital in eine eigene Immobilie stecken können oder wollen.“
