Handball VTZ Saarpfalz schrammt wieder knapp am ersten Saisonsieg vorbei

VTZ-Spieler Moritz Baumgart (links, hier gegen David Pfiffer) hatte in der Abwehr die schwere Aufgabe, Christoph Holz kurz zu de
VTZ-Spieler Moritz Baumgart (links, hier gegen David Pfiffer) hatte in der Abwehr die schwere Aufgabe, Christoph Holz kurz zu decken.

Die Bewegung, mit der Spieler und Verantwortliche des Handball-Oberligisten VTZ Saarpfalz am Sonntagabend in die Kabine gingen, war einheitlich: Kopfschütteln. Sie konnten es nicht fassen. Schon wieder nicht gewonnen. Mit 24:25 (14:15) verloren sie das Heimspiel gegen die HF Illtal.

Auch das siebte Spiel blieb ein verflixtes. Nah dran zu sein, den Sack nicht zumachen zu können, das zehrt zusehends an den Nerven. „Einfach unfassbar“, sagte Torwart Yannick Klöckner, der in der 16. Minute den zuvor glücklosen Norman Dentzer abgelöst hatte. „Gibt’s doch nicht“, konnte es auch Linksaußen Kevin Hauck nicht fassen, während die Illtaler ausgelassen den Derby-Sieg feierten.

In den Schlussminuten haderten die Zweibrücker mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Die letzte Abwehraktion der Illtaler? „Siebenmeter“, da waren sich die VTZ-Spieler einig. Es gab stattdessen Freiwurf. Fünf Sekunden zeigte die Hallenuhr noch an, Illtal lag 25:24 vorne. Für den ersten Sieg, so viel stand fest, würde es nicht reichen. Aber vielleicht für das vierte Unentschieden. Der Mann mit der besten Chance, aus dem Rückraum zu treffen, wurde beim Freiwurf gesucht: Tomas Kraucevicius. Damit hatte Illtal gerechnet, stellte die Mauer entsprechend. Kraucevicius fand sogar den Weg an der Mauer vorbei. Aber die paar Zentimeter Tor, die dadurch offen waren, machte Illtals Torwart Robin Näckel mit einer schnellen Bewegung mit seinem rechten Fuß zu. Das war es ...

Illtal unterbindet nach der Pause das Kreis-Spiel der VTZ

„Wir sind einfach nur froh, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte Illtals Trainer Marcus Simowski. Illtal wollte vor allem eines nicht, unterstrich der Trainer der „Zebras“: die erste Mannschaft sein, die gegen die VTZ verliert. „Es ist bei denen nur eine Frage der Zeit, bis die ersten doppelten Punkte eingefahren werden“, glaubt der Ex-Profi des TV Niederwürzbach und des TVA Saarbrücken nämlich.

Nur wann, fragen sich die Zweibrücker. Natürlich stecke man den Kopf nicht in den Sand, sagte VTZ-Trainer Philip Wiese, dessen Team in den 60 Spielminuten nie führte. Illtals Spielmacher Christoph Holz brachte die Gäste 1:0 in Führung. Max Mees, der dem Spiel ordentlich seinen Tor-Stempel aufdrücken sollte – elf Treffer erzielte er – traf zum 2:0. VTZ-Kreisläufer Julian Kreis, einer der Aktivposten im Zweibrücker Angriff, markierte das 1:2. Das Erfolgsrezept im Zweibrücker Angriff war das Spiel über den Kreis. Und er traf weiter und holte serienweise Strafwürfe raus. Dem schob Illtal in Halbzeit zwei – als Julian Kreis meist drei Bewacher um sich herum hatte – aber einen Riegel vor.

VTZ kann den Bock nie umstoßen und mal selbst in Führung gehen

Und die Illtaler Spieler waren in entscheidenden Situationen schneller und zielstrebiger, was vor allem an Holz und Mees lag. Bestes Beispiel in der 22. Minute: Julian Kreis hatte nach 7:10-Rückstand der VTZ zum 10:10 ausgeglichen. Der Jubel der Zweibrücker war noch gar nicht richtig aufgekommen, da stand es schon wieder 10:11. Die schnelle Mitte der Illtaler hatte die VTZ-Defensive nicht im Blick gehabt.

Szenen wie diese zogen sich wie ein roter Faden durch die spielentscheidenden Situationen. „Es ist uns nicht gelungen, diesen Bock mal umzustoßen, mal in Führung zu gehen“, wusste Wiese. Chancen waren da. Unnötig auch das 15. Illtaler Tor, genau mit dem Halbzeitpfiff durch Mees. Am Ende war es der entscheidende Treffer. Denn die zweite Halbzeit gestalteten die Zweibrücker Remis-Könige unentschieden.

Die Kreise des starken Christoph Holz ließen sich nicht ganz einengen, obwohl eine zwischenzeitliche taktische Umstellung der Zweibrücker – im Wechsel deckten Moritz Baumgart und Dominik Rifel den Illtaler enger – Wirkung zeigte. Aber der HF-Rückraumspieler bewies immer wieder seine Klasse. Wie in der 58. Minute, als er eine winzige Lücke erspähte, zum 25:23 ins kurze Eck traf.

So spielten sie

VTZ Saarpfalz: Dentzer, Klöckner (ab 16.) - Kraucevicius (4), Baumgart (3/3), von Lauppert (5/3) - Stauch, Hauck (1) - Kreis (6) – Rifel (1), Rolshausen (1), Jung (3)

HF Illtal: Krumm, Näckel (ab 31.), Hinsberger (bei einem Siebenmeter) - Herzig (1), Pfiffer (1), Holz (5/1) - Laier, Mees (11/1) - Singh (1) – Jungblut (1), Merziger (1), Groß (3), Zeyer (1)

Spielfilm: 4:4 (8.), 4:7 (12.), 6:9 (16.), 9:10 (21.), 10:10 (22.), 14:15 (Halbzeit), 18:18 (43.), 18:20 (45.), 22:24 (53.), 24:25 (Ende) - Zeitstrafen: 3:5 - Siebenmeter: 7/6 - 3/2 - Beste Spieler: Kreis, Kraucevicius - Mees, Holz - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Balagny/Frank (HV Rheinland).

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