Neunkirchen Vier Zweibrücker im Kirchenkunstraum

Sie sind Zweibrücker oder Mitglied im Zweibrücker Kunstverein, die vier Künstler, deren Werke ab Oktober in der Neunkircher Kunstraum von Jürgen Trösch zu sehen sind. Die Ausstellung kam auf nicht alltägliche Weise zustande.

Vor einem Dreivierteljahr standen Heike Wilhelm, Jo Steinmetz und Jürgen Trösch in Tröschs Neunkircher Atelier zusammen, „da hat sich das im Gespräch entwickelt“, erklärt Trösch, wie die gemeinsame Ausstellung zusammenkam. Werke des Zweibrücker Zeichners Thomas Brunner (1963-2021) sollten auch noch dazu kommen, fand Brunners Witwe Elke – und so kommt es nun. Der Kunstraum ist die ehemalige Herz-Jesu-Kirche in Neunkirchen. Jeder Künstler ist mit etwa zwei Dutzend Werke vertreten in der ungewöhnlichen Schau, die unter dem Titel „Quarte-Neunkirchen“ im Oktober und November zu sehen ist.

Im Prinzip hat jeder der vier Künstler in der Arthouse-Kunstkirche zwei große Boxen mit weißen Wänden und Nischen und den Raum darüber, der mehrere Meter hoch ist. Allein aus dieser Raumkonstellation entstehen schon ungewöhnliche Ausstellungen, erst recht wenn die Gemälde und Objekte zwei, drei oder noch mehr Meter groß sind wie bei der Zweibrücker Malerin Heike Wilhelm (Jahrgang 1962). Sie malt und spachtelt ihre Acrylbilder auf dem Boden und baut dann erst die Rahmen dazu. „Mein Thema ist die Linie in der Natur“, erklärt sie ihre abstrahierten Bilder. Basis ist eine Zeichnung mit einem großen Rollerpen, die sie selbst konstruiert hat. Die meisten Arbeiten hat sie eigens für diese Ausstellung gemacht.

Fotos, Gemälde, Objekte, Zeichnungen

Nackte Frauenkörper mit Architektur und geometrischen Objekte kombiniert der RHEINPFALZ-Fotograf und Fotodesigner Jo Steinmetz (Jahrgang 1962) digital zu ungewöhnlichen Fotos. die durchaus mal 120 mal 80 Zentimeter groß aufgezogen werden und so ihre Wirkung entfalten. Was er macht nennt er „Digitales Bodypainting- Camouflage Effekt“. Dass man nur nackte Frauen sieht, liegt daran, dass er noch kein männliches Modell gefunden habe, erklärt er.

Jürgen Trösch (Jahrgang 1970) schafft meistens abstrakte Ölgemälde und meterhohe Skulpturen, meistens aus Stahl, in der Ausstellung sind aber auch Stelen aus Buntlack auf Kernholz mit geometrischen Mustern zu sehen.

Thomas Brunners Zeichnungen, mit dem Kugelschreiber oder dem Buntstift gemalt, zeigen Personen, aber auch Tiere und Landschaften, alles zwar gegenständlich, aber dem fantastischen Realimus und dem Surrealen zugeneigt. 57 seiner Arbeiten hat Heike Wilhelm für die Ausstellung gerahmt.

Info

„Quarte-Neunkirchen“: Thomas Brunner, Zeichnungen, Jürgen Trösch, Malerei, Objekte, Jo Steinmetz, Fotografie, Heike Wilhelm, Malerei, Neunkirchen, Arthouse, Kleiststraße 34/Ecke Mozartstraße, 13. Oktober bis 30. November, Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag 14-17 Uhr, Sonntag 11-13 Uhr, Vernissage: 13. Oktober, 19 Uhr.

Statt Einladungskarte gibt es ein Youtube-Video.