Zweibrücken „Vielleicht gehen die Mietpreise zurück“

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Die Briten haben sich entschieden, die Mehrheit will raus aus der EU. Während Brexit-Gegner und manche Wirtschaftsexperten mit schlimmen Folgen nach dem EU-Austritt rechnen, bleibt ein gebürtiger Zweibrücker gelassen: Pfarrer Bernd Rapp, der ab August drei deutsche Gemeinden in London betreuen wird.

Obwohl bislang noch niemand genau wisse, wie es weitergeht, bleibe er optimistisch. „Das totale Chaos wird wohl nicht ausbrechen“, sagt der Vater dreier Kinder. Rund drei Millionen ausländische EU-Bürger leben und arbeiten derzeit in Großbritannien. Bernd Rapp wird sich zusammen mit seiner Familie bald dazugesellen, denn in wenigen Tagen tritt er seine neue Stelle in London an. Die ersten Koffer sind gepackt, Ende Juli soll es dann von Pirmasens auf die Insel gehen (wir berichteten am 23. März). „Ich habe im Grunde die gleichen Befürchtungen wie ganz Europa. Dass die Briten aus der EU austreten, ist zwar schade, aber an dem Votum kann man nun nichts mehr ändern“, sagt Rapp, der seit 2006 Pfarrer der Pirmasenser Johanneskirchengemeinde war. Obwohl es das erklärte Ziel der britischen Regierung ist, die Einwanderung zu verringern, gibt sich Rapp optimistisch, was seine Arbeit angeht: Einen Vertrag habe er schon in der Tasche. „Dahingehend mache ich mir keine Gedanken, ich denke, dass die Auswirkungen des Brexits eher im normalen Leben spürbar sein werden – vielleicht, dass die Mietpreise in London zurückgehen“, meinte Rapp im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Seine Stelle als Pfarrer der deutschen Gemeinde in London-Ost tritt Rapp am 1. August an. Er wird drei Gemeinden mit insgesamt 250 Mitgliedern betreuen. Einen Tag darauf beziehen er und seine Familie ein Pfarrhaus im Norden der Stadt. Rapp wurde 1972 in Zweibrücken geboren und hat hier auch Abitur gemacht. |tada

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