Zweibrücken/Eemshaven Update 31. August – „Fremantle Highway“: Mühsamer Weg zum Zweibrücker Kran

Teleskop-Krane, in etwa so groß wie der auf einem unteren Deck im Schiffsbauch befindliche, sechsachsige 300-Tonnen-AT-Kran aus
Teleskop-Krane, in etwa so groß wie der auf einem unteren Deck im Schiffsbauch befindliche, sechsachsige 300-Tonnen-AT-Kran aus Zweibrücker Produktion, arbeiten an der Bergung der Fracht der schwerbeschädigten »Fremantle Highway«. Angelegt hat der am 26. Juli vor der niederländischen Küste in Brand geratene Autotransporter im Hafen von Eemshaven.

Fast zwei Wochen nach Beginn der Bergungsarbeiten am ausgebrannten Frachter „Fremantle Highway“ im niederländischen Hafen Eemshaven hat der Zweibrücker Kranbauer Tadano-Demag immer noch kein klares Bild über den Zustand seines als Fracht an Bord befindlichen 300-Tonnen-Mobilkrans und der weiteren vier eingeschifften Tadano-AT-Krane aus dem Schwesterwerk im fränkischen Lauf. Ob die Millionen Euro teuren, für Japan bestimmten Teleskopkrane zum Totalschaden wurden oder noch was zu oder retten ist, bleibt damit weiter offen. Nach Unternehmensangaben befanden sich die All-Terrain-Krane auf dem untersten der zwölf Ladedecks. Wahrscheinlich sei, dass die Inspektoren sich von oben durch den schwer beschädigten Autotransporter durcharbeiten und erst Informationen an die Kunden weitergeben, wenn diese gesichert sind, hieß es am Montag. Eine weitere Information gab es bis zum Freitag nicht.

Die „Fremantle Highway“, auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, hatte neben wenigen Bau- und Landmaschinen rund 3800 Autos geladen, darunter knapp 500 E-Autos. Zurückgehend auf eine erste Information der niederländischen Küstenwache, wird spekuliert, dass der in der Nacht zum 26. Juli entstandene, verheerende Brand seinen Ursprung in einer in einem E-Auto verbauten Batterie hat. Bestätigt ist das nach wie vor nicht.

In niederländischen Medien veröffentlichte Bilder, die vollkommen ausgebrannte Modell verschiedener Luxusauto-Hersteller zeigen sollen, sorgen seit Tagen für Aufsehen. Unter Bezugnahme auf die Bergungsunternehmen Boskalis und Multraship wird berichtet, dass die oberen Decks durch das Feuer so stark beschädigt wurden, dass die dort stehenden Wagen mit den Decks verschmolzen sind. 2700 Autos seien zerstört. Neue Fotos dokumentieren die immensen Schäden, die der tagelange Brand auch an den Aufbauten des 200 Meter langen Frachters einer japanischen Reederei angerichtet hat.

Der erst zehn Jahre alte Autotransporter kann bis zum 14. Oktober im nahe an der deutschen Grenze liegenden niederländische Hafen bleiben, bevor er zu einem anderen Ort verbracht und eventuell abgewrackt wird.

Update Donnerstag, 31. August:

Beim Entladen der schwer beschädigten Fremantle Highway ist am Mittwoch in einem E-Auto Feuer ausgebrochen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Man habe den Brand schnell löschen können, sagte ein Sprecher des Bergungsunternehmens Smit Salvage im Interview eines niederländischen Radiosenders. Das Feuer war den Spezialisten zufolge im Akku eines Mercedes entstanden. Die Feuerwehr war nach Informationen des Hafens zur Stelle und konnte den Wagen mit einem Kran sofort in einen mit Wasser gefüllten Container stellen. Diese Methode würde – wie berichtet – nach einem ersten Löschangriff auch die Zweibrücker Feuerwehr anwenden. Auf einem von einer Regionalzeitung veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Rauch aus dem aus der Fremantle Highway geborgenen Elektrofahrzeug kommt und das Fahrzeug in den Container gestellt wird. „Wir sind vorbereitet auf alle Risiken und wussten von vornherein, dass das geschehen könnte“, sagte der Direktor des Unternehmens Richard Janssen dem Sender. Es gebe keinen Grund, das Entladen abzubrechen.

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