Zweibrücken Unfall auf A8: Zweibrücker Polizei hofft nach "Aktenzeichen XY" auf Durchbruch

Auch nach der Sendung „Aktenzeichen XY“ mit Rudi Cerne gingen noch viele Hinweise bei der Zweibrücker Inspektion ein.
Auch nach der Sendung »Aktenzeichen XY« mit Rudi Cerne gingen noch viele Hinweise bei der Zweibrücker Inspektion ein.

Noch hat die Polizei den Fahrer des weißen Wagens nicht ermitteln können, der am 1. Juli den Tod eines 13-jährigen Jungen verursacht haben soll. Die Fahndungssendung des ZDF ergab aber weitere Anhaltspunkte.

Matthias Mahl, Polizeichef in Zweibrücken, hat am Mittwochabend in der ZDF-Fernsehsendung „XY ungelöst“ den Fall einem Millionenpublikum vorgestellt.

50 neue Hinweise

Wie die Polizei gestern auf Anfrage mitteilte, sind in Zweibrücken bis zum späten Nachmittag rund 50 neue Hinweise eingegangen. Den Beamten zufolge hat es zunächst keinen Tipp gegeben, der sofort zu neuen Erkenntnissen geführt habe. Allerdings seien „vielversprechende Hinweise“ darunter. Viele davon seien bereits auf dem Weg zu anderen Polizei-Dienststellen. Eilige habe man telefonisch weitergegeben, andere per E-Mail. Dem Sprecher zufolge bearbeiten die Polizeidienststellen, in deren Bereich der jeweilige Hinweis spielt, die Angelegenheit selbstständig weiter und melden ein etwaiges Ermittlungsergebnis dann nach Zweibrücken. Der Sprecher hatte auch während der XY-Sendung Hinweise entgegengenommen, bis ein Uhr nachts. „Als ich in der Nacht ging, waren es etwa 20 Hinweise.“ Gestern kamen etwa 30 hinzu. Vor der Sendung hatte Matthias Mahl von einem interessanten Hinweis berichtet. Demnach hatte eine Frau aus Norddeutschland einen weißen Mercedes der E-Klasse gekauft und dabei den Eindruck gewonnen, der Verkäufer wolle den Wagen, der Unfallschäden aufwies, schnell loswerden. Gestern sagte der Beamte, der die neuen Hinweise aufnahm, man habe zwar noch keine endgültige Rückmeldung von den Kollegen in Norddeutschland, derzeit sehe es aber eher so aus, als ob sich diese Spur zerschlage.

Junge stirbt am Unfallort

Alles geschah am 1. Juli, das war ein sonniger Sonntagnachmittag. Gegen 14.30 Uhr überholt eine Harley Davidson, auf dem ein 37 Jahre alter Mann und sein 13 Jahre alter Stiefsohn sitzen, den Wagen des Zeugen Walter N. Der mehrfache Opa und Uropa sieht dann, wie er danach von einem weißen Auto in höherem Tempo überholt wird. Der Fahrer steuert seinen weißen Wagen dem Zeugen zufolge mit hohem Tempo auf das Motorrad zu und rammt es. Das Motorrad stürzt, der Fahrer liegt schreiend und schwer verletzt auf der Straße, der Junge regungslos an der Leitplanke. So nimmt es der Zeuge wahr. Er sieht noch, wie der Unfallverursacher seinen Wagen verlangsamt und nach rechts fährt, dann aber Gas gibt und davonbraust. Der Junge stirbt noch am Unfallort, etwa 800 Meter nach der Autobahnauffahrt Ernstweiler in Richtung Saarland, kurz vor der Abfahrt Einöd. Der Fahrer der Harley wird schwer verletzt. Der Autofahrer ist nach wie vor flüchtig.

10.000 Euro Belohnung

Der Motorradclub „Gremium“, dem der Fahrer des verunglückten Motorrads angehört oder nahesteht, hat für Hinweise, die zur Ermittlung des Fahrers des weißen Autos führen, eine Belohnung von 10 000 Euro ausgelobt. Der Südwestfunk griff den Fall in seiner Fahndungssendung auf, am Mittwoch folgte das ZDF. Es war das erste Mal, dass Matthias Mahl, der Leiter der Zweibrücker Inspektion, bei „XY ungelöst“ auftrat.

Dieses Foto entstand nach dem tödlichen Unfall vom 1. Juli. Es zeigt die Harley Davidson, die mutmaßlich von einem weißen E-Klas
Dieses Foto entstand nach dem tödlichen Unfall vom 1. Juli. Es zeigt die Harley Davidson, die mutmaßlich von einem weißen E-Klasse-Mercedes gerammt worden war.
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