Zweibrücken Stadtnachrichten: Fallschirmjäger mit Materialproblemen

Das in der Niederauerbach-Kaserne beheimatete Fallschirmjägerbataillon 263 kämpft nach Informationen der RHEINPFALZ mit Materialproblemen. Anders als bei den in der Öffentlichkeit diskutierten Mängeln bei Großgeräten wie Helikoptern und Panzern geht es bei den Zweibrücker Kampfkompanien um die ausreichende Versorgung mit Handwaffen und Nachtsichtgeräten. Nach den vorliegenden Unterlagen ist vor allem das Sturmgewehr G36K mit dem für Fallschirmjäger verkürzten Rohr betroffen. Von den 264 dem Bataillon zustehenden Schusswaffen dieser Bauart sind lediglich 70 verfügbar. Allerdings fällt davon mehr als die Hälfte wegen technischer Probleme und fehlender Ersatzteile aus. Letztlich verfügt das Bataillon nur über 26 funktionstüchtige G36K. Das ist eine Quote von zehn Prozent. Auch bei Nachtsichtgeräten, die insbesondere für Fallschirmjäger überlebenswichtig sind, ist nur jedes dritte Gerät einsatzbereit. Damit bestätigen sich Warnungen des Wehrbeauftragten des Bundestages, Hellmut Königshaus. In seinen Jahresberichten hat Königshaus bereits mehrfach auf die technischen und organisatorischen Mängel im Bereich der Handwaffen hingewiesen. Schon in seinem Bericht für das Jahr 2011 nannte es Königshaus „alarmierend“, dass in der Ausbildung der Soldaten Handfeuerwaffen schlichtweg fehlten. Die „allgemeine sowie einsatzvorbereitende Schießausbildung“ sei dadurch erheblich eingeschränkt. Auf Anfrage wollte sich das Fallschirmjägerbataillon nicht zu den Zahlen äußern. Es hieß lediglich, dass Einsätze des Bataillons nicht gefährdet seien. Aus Bundeswehrkreisen ist zu hören, dass der Waffenmangel vor allem auf ein „Umverteilungsproblem“ zurückzuführen sei. (wif)

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