Zweibrücken Sie hatte sogar Silber vor Augen

Überraschte mit persönlicher Bestleistung und holte Bronze: Juliana Schneider. Foto: Iris Hensel
Überraschte mit persönlicher Bestleistung und holte Bronze: Juliana Schneider.

BREMEN. „Das war überhaupt nicht absehbar. Sie hat einen super Wettkampf gemacht“, schwärmte Bernhard Brenner von der LAZ Zweibrücken. Um 30 Zentimeter übersprang Juliana Schneider ihre bisherige Bestleistung von drei Metern. Das kam derart unerwartet, dass schon gar kein Stab für diese Höhe im Gepäck der LAZ-Starterin war. Zuvor nahm sie die ersten drei Höhen im ersten Versuch, zitterte sich im Anschluss mit ihrer dritten und letzten Möglichkeit über die 3,20 Meter.

Siegerin leiht Schneider den Stab

„Wir haben früh gesehen, dass es möglich war, über die 3,20 Meter zu springen“, sagte Brenner. Beim Sprung über die nächste Höhe von 3,30 Meter benötigte sie dann die Mithilfe der Siegerin Chiara Sistermann (TSV Gräfeling). „Das ist nicht unbedingt üblich, aber in extremen Situationen macht man das“, sagte Brenner über das Leihgeschäft der beiden Konkurrentinnen.

„Ohne den härteren Stab hätte sie die 3,30 Meter nicht geschafft“, stellte Brenner unweigerlich fest. Nach Rücksprache mit Alexander Gakstädter ging sie nach zwei Fehlversuchen über 3,40 Meter volles Risiko, wollte mit einem Versuch über die 3,50 Meter den Silberrang einfahren. Zwar scheiterte sie, hatte aber zu diesem Zeitpunkt schon Rang drei sicher.

Salto nullo für Schunck

Ganz anders die Gemütslage bei den Stabhochsprung-Jungen der LAZ. Sinnbildlich das Einspringen von Julian Schunck der zumeist schon gar nicht abhob, sondern einfach durchlief. „Es war wie in der gesamten Sommersaison sehr unkonstant bei ihm“, klagte Brenner. Seine Einstiegshöhe von 3,50 Meter, die er im Normalfall locker meistert, war diesmal aber schon ein Nummer zu groß, sodass der Zweibrücker mit einem sogenannten Salto nullo ausschied. „Er ist nur abgehoben, dann hat er nicht mehr weitergemacht.“ Nun folgen nach Brenners Worten zwei, drei Wochen Trainingspause für den Nachwuchsspringer der LAZ. „Wir werden ihn nicht alleine lassen, er soll nachdenken, wir werden aber noch darüber sprechen.“

Legner strauchelt

Anders ließ es sich bei einem der Titelfavoriten an. Jakob Legner brillierte beim Einspringen, übersprang die 4,20 Meter, was am Ende zumindest zu Silber gereicht hätte. „Die Enttäuschung wird bei ihm nicht viel anders sein als bei Julian“, meint Brenner. Die Einstiegshöhe von 3,65 Meter und die folgenden 3,80 Meter übersprang er noch im ersten Versuch. Danach strauchelte der LAZ-Athlet zweimal beim Anlauf, kam jeweils auf der Latte auf. „Wir haben dann die Ständer verstellt. Er hat dann jedoch einen super Anlauf erwischt, dann war es aber die falsche Ständereinstellung“, erklärte Brenner warum die Latte auch beim nächsten Sprung fiel. „Er hat jetzt ordentlich Druck auf dem Kessel. Es sind DM-Titel drin in den nächsten Jahren“, zeigt sich der Legner-Coach kämpferisch.

Brenner zeigt sich selbstkritisch, will sich auch Gedanken machen. „Die Jungs sollen das auch machen, sollen ohne Schranken denken an was es gelegen haben könnten.“

„Für sie war es nur wichtig, dabei zu sein und mal die Wettkampf-Atmosphäre bei einer deutschen Meisterschaft mitzuerleben“, sagt Brenner über 800-Meter Läuferin Paula Götze. Mit dem neunten Rang im Vorlauf lag sie etwa fünf Sekunden hinter dem ersten Qualifikationsrang für das Finale, den Celina Behrens vom SG Vehlefanz inne hatte. Nachdem in der ersten Runde noch taktiert wurde, zog das Tempo an, die Zweibrückerin verlor den Anschluss an die Spitzengruppe.

Ergebnisse


Stabhochsprung

Mädchen: 1. Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) 3,60 Meter, 2. Joline Lambert (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) 3,40, 3. Juliana Schneider (LAZ Zweibrücken) 3,30, 4. Theresa Albrecht (TSV Gräfelfing) 3,20, 5. Magdalena Weiß (LG Ebersberg-Gräfing) und Marla Matthiesen (LG Brillux Münster) 3,05, 7. Pauline Bittkau (SC Potsdam) 3,05, ohne gültigen Versuch Martina Landt (LAZ Ludwigsburg)

Jungen: 1. Jonas Christoph Frey (LG Olympia Dortmund) 4,20 Meter, 2. Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) 4,15, 3. Markus Wagenleiter (Königsteiner LV) 4,15, 4. Hendrik Hohmann (USC Bochum) 4,10, 5. Julian Kuhnt (MTV Holzminden) 4,00, 6. Lorenz Anton Raschke (ART Düsseldorf) 4,00, 7. Titus Masuch (SC Potsdam) 3,90, 8. Jakob Legner (LAZ Zweibrücken) 3,80, 9. Benedikt Haug (ASC Darmstadt) und Nino Zirkel (TSV Bayer 04 Leverkusen), 11. Marec Metzger (TSV Gomaringen) 3,80, 12. Julian Kambartel (Moerser TV) 3,65, 13. Michael Böger (LG Lippe Süd) und Julian Louis Windeler (LG Olympia Dortmund) 3,65, 15. Noah Höschele (LAZ Ludwigsburg) 3,50, ohne gültigen Versuch Valentin Strauch (OSC Berlin) und Julian Schunck (LAZ Zweibrücken)

800 Meter der Mädchen

1. Vorlauf: 1. Julia Rath (TSV Penzberg) 2:15,53 Minuten, 2. Nina Waltert (SV Vaihingen) 2:18,00, 3. Helena Schenk (TSG Bruchsal) 2:18,02, 4. Pia Schlattmann (TB Burgsteinfurt) 2:18,87, 5. Jessica Bickmann (TSV Bigge-Olsberg) 2:19,82, 6. Celina Behrens (SG Vehlefanz) 2:19,87, 7. Nina Bungert (DJK SuS Brambauer) 2:22,32, 8. Kristina Bijelic (TSG Niederhofheim) 2:24,40, 9. Paula Götze (LAZ Zweibrücken) 2:24,89, 10. Larissa Thiele (LV Oelde) 2:28,67

Finale: 1. Julia Rath (TSV Penzberg) 2:13,45, 2. Ida Lefering (LG Coesfeld) 2:15,94, 3. Pia Schlattmann (TB Burgsteinfurt) 2:17,22.

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