Zweibrücken Schon bei den Kleinsten viel Struktur im Spiel

Zweibrücken. Mit guter Jugendarbeit machen sich die Zweibrücker Fußballvereine zukunftsfähig. Die Stadtjugendmeisterschaft im Hallenfußball ist die Gelegenheit, den Ausbildungsstand der Nachwuchskicker zu begutachten – so auch wieder am Samstag und Sonntag in der Westpfalzhalle (wir berichteten kurz). Im Kampf um die Stadtmeisterkrone zeigte der Nachwuchs in 32 Mannschaften, dass sich zweimal Training die Woche auszahlt.

Ab welchem Alter fängt „richtiger Fußball“ an? Offensichtlich schon bei der F-Jugend. Wer am Samstagmorgen beim Wettbewerb der Sieben- und Achtjährigen zuschaute, stellte Positionsspiel und taktische Varianten fest; die jungen Kicker werden von ihren jeweiligen Trainern schon entsprechend geschult. Laut Patrick Hervé aus dem Trainerstab der Ixheimer F-Jugend ist es wichtig, gleich „Struktur“ ins Spiel zu bringen, das alte Bild vom F-Jugend-Pulk, der geschlossen und weitgehend unkontrolliert dem Ball nachjagt, stimme schon lange nicht mehr. Hervés Kommandos vom Spielfeldrand aus, wie beispielsweise „zustellen“, verdeutlichten dies. „Wir üben auch Taktik, aber weniger mit dem Taktikbrett, sondern gleich auf dem Platz anhand von nachgestellten Spielszenen“, so der F2-Trainer. Dass seine Mannschaft im internen Duell gegen die erste Ixheimer F-Jugend mit 0:1 den Kürzeren zog, mussten die Jungs verschmerzen. Auch „verlieren können“ zählt eben zur fußballerischen Ausbildung. Mit Klaus Gehlbach schaute sich ein alter Hase in Sachen Jugendarbeit die Meisterschaften an. Der Ixheimer Jugendleiter hat in dieser Funktion schon mehr als drei Jahrzehnte auf dem Buckel. „Es muss früh System rein“, bestätigte er die Arbeit von Patrick Hervé & Co. Stärken habe Ixheim hauptsächlich im unteren Jugendbereich. „In den oberen Jugenden nimmt’s dann ab“, sagte Gehlbach, bei den B- und A-Jugendlichen bekomme die „schönste Nebensache der Welt“ ernsthafte Konkurrenz durch andere Freizeitaktivitäten. Wichtig für eine erfolgreiche Jugendarbeit sei in jedem Fall die Kooperationsbereitschaft mit anderen Vereinen. Etwa, indem man einige Spieler in die eigenen Jugendteams aufnehme oder gleich eine Jugendspielgemeinschaft gründe. Was den Nachwuchs auch bei der Stange halte, sei ein Einsatz von Erstmannschafts-Spielern im Trainer- und Betreuerstab. Die Jungs hätten dann Vorbilder aus dem eigenen Verein vor Augen. Das motiviere, sich im Training reinzuhängen. Beim SV Ixheim engagierten sich beispielsweise die Aktiven Daniel Fischer und Jan Olav Frank in der Nachwuchsarbeit. Vor den F-Junioren machte am Samstag die noch jüngere G-Jugend den Anfang. Die Kicker der SG Wattweiler/Rimschweiler hatten ihren Titel verteidigt, die Bilanz war makellos: 2:1 gegen den SV Ixheim, 3:0 gegen die VB Zweibrücken und 2:0 gegen den TSC. Auch in diesen Spielen der Turnierkleinsten hatten die Zuschauer spannenden Fußball gesehen, der zumindest erste Ansätze eines Spielsystems erkennen ließ. Vier Stunden dauerte am Sonntag das Turnier der E-Jugendlichen. Der Jugendförderverein Zweibrücken (JFV) war hier mit drei Teams am Start, der TuS Rimschweiler und der SV Ixheim mit je zwei Mannschaften. Am frühen Nachmittag sah man strahlende Gesichter bei Ixheim I, die Mannschaft von Trainer Stefan Rauhut gewann den Titel. „Die Platzierung war fast schon Pflicht“, meinte der Trainer, die Jungs hätten nicht nur aus Spaß an der Freud’ die Fußballstiefel angezogen. In einigen Teams waren auch Mädchen zu entdecken. Laut Turnierleiter Thomas Bauer tauchen junge Damen in dieser Altersklasse noch etwas häufiger auf, danach flaut es ab. „Ab der D-Jugend verlieren wir sie aus dem Jungen-Spielbetrieb“, so Bauer, vom Regelwerk her dürften Mädchen eigentlich noch bis zur C-Jugend in Jungenteams spielen. Die SG Rimschweiler-Hornbach hatte im vergangenen Jahr noch mit ihren C- und B-Juniorinnen an der Stadtmeisterschaft teilgenommen, mittlerweile hat die Spielgemeinschaft nur noch eine B-Juniorinnen-Truppe. „Es waren in der C-Jugend nur noch sieben Spielerinnen, die haben wir zu den B-Juniorinnen hochgeholt“, hieß es vonseiten der Mannschaftsleitung. Die Mädels traten am Sonntag im C-Jugend-Turnier an und belegten Platz vier. Nach der Absage der JSG Ixheim/Wattweiler/Hornbach setzte sich das Teilnehmerfeld bei der A-Jugend nur noch aus dem JFV Zweibrücken und dem SVN Zweibrücken zusammen. Den letzten Stadtmeistertitel des Wochenendes holte sich nach zweimal 20 Minuten Spielzeit der SVN durch einen 5:3-Erfolg.

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