Zweibrücken Raubkatzen-Duell geht an Rhein-Neckar-Löwen

Östringen (cm). „Wir haben heute in einem fairen Spiel einen verdienten Sieger gesehen“, sagte SV-Trainer Stefan Bullacher am Samstag nach dem „Löwen-Duell“ zwischen dem Nachwuchs der Rhein-Neckar-Löwen, der SG Kronau/Östringen II, und den Zweibrücker Löwen. Wieder mal hatte der SV 64 Zweibrücken in Östringen die erste Viertelstunde eines Drittliga-Auswärtsspieles verpennt und musste einer deutlichen Führung hinterherlaufen.

Als Bullacher in der elften Minute eine Auszeit nahm, lag seine Mannschaft bereits mit 4:10 hinten. Fünf Minuten später wechselte er seinen glücklosen Stammkeeper Ladi Kovacin aus. Bis dahin hatten die Gastgeber aus 13 Angriffen zwölf Tore zum 12:7-Zwischenstand gemacht – und Kovacin keinen Ball gehalten. „Wir haben gegen die gute SG-Abwehr und deren starken Torhüter lange kein Mittel gefunden“, stellte Bullacher fest. Dazu hatten die SVler in ihrer eigenen 3:2:1-Abwehr kaum Zugriff auf den starken Rückraum der Gastgeber, waren in den Zweikämpfen zu passiv. Michel Abt, Top-Torjäger der Dritten Liga Süd, nutzte seine vielen Freiheiten und erzielte sechs seiner acht Tore in den ersten 30 Minuten. Demgegenüber wirkte die 6:0-Abwehrformation der „kleinen“ Rhein-Neckar Löwen bestens auf die SV-Truppe eingestellt – und Torhüter Lucas Bauer zeigte eine klasse Partie. Auf Zweibrücker Seite machte sich das verletzungsbedingte Fehlen des Halbrechten Robin Egelhof bemerkbar: Der SV-Rückraum blieb blass, wirkte drucklos und geriet immer wieder früh in eine „Passiv-Situation“. Etwas besser wurde es, als SV-Coach Stefan Bullacher nach 15 Minuten wechselte. Yannic Klöckner löste Kovacin im Tor ab, Nils Wöschler kam für Florian Enders, Thomas Zellmer, Spielertrainer der SV-Zweiten, für Philipp Hammann und der erst 17-jährige Niklas Bayer für Tim Burkholder. In der Defensive macht sich das sofort bemerkbar; die SVler wirkten aggressiver, kämpften sich ins Spiel zurück. Bayer war dabei ein belebendes Element, verdiente sich ein Sonderlob seines Trainers. Dennoch dauerte es bis zur 22. Spielminute, bis Yannic Klöckner einen gegnerischen Torwurf parierte. Zur Pause stand es 18:14. Weil Kronau-Östringens Trainer Klaus Gärtner recht früh wechselte, hielten nach dem Seitenwechsel auch die Gastgeber nicht das hohe Niveau der Anfangsphase konstant bei. „Wir haben super angefangen, sind mit 12:5 in Führung gegangen und haben dann etwas unsere Linie verloren“, analysierte Gärtner, dennoch zufrieden. In Hälfte zwei steigerten sich aber auch die Zweibrücker Löwen. Auch wegen Keeper Klöckner, der nach acht Spielminuten schon fünf gegnerische Würfe entschärft hatte. Beim 21:18-Zwischenstand (41.) waren die 64er sogar noch mal in Schlagdistanz. Jugend-Nationalspieler Rico Groß und Kreisläufer David Ganshorn erhöhten aber wieder auf 24:18. 46 Minuten waren da gespielt. Die Zweibrücker kamen zwar durch zwei Treffer von Tim Burkholder und einen Gegenstoß Benni Zellmers noch mal auf drei Tore heran, Löwen-Trainer Gärtner bremste den Schwung aber mit einer weiteren Auszeit aus. Weil die Gäste in der Schlussphase fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, stand am Ende ein 30:24-Erfolg für die SG Kronau-Östringen II, die sich damit auf Rang fünf vorarbeitete. Das Team des SV 64 rutschte dagegen – vor dem schweren Auswärtsspiel am Freitag in Leutershausen – auf einen Abstiegsplatz ab. So spielten sie SG Kronau-Östringen II: Bauer, Bitz (n.e.) - Schwarz (4), Abt (8/2), Roy (2) - Gerdon (1), Bolius (5) - Ganshorn (3) - Herrmann (4), Keller (2), Haider (1), Trost, Sauer, Bolka SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (ab 15.) - Burkholder (3), Enders (4/2), Aris Wöschler (2) - Hammann (3), Benni Zellmer (4) - Sema - Bayer (3), Nils Wöschler (3), Thomas Zellmer (1), Waryas (1) Spielfilm: 5:3 (7.), 11:4 (12.), 15:10 (21.), 18:14 (Halbzeit), 24:18 (46.), 24:21 (50.), 27:23 (56.), 30:24 (Ende) - Zeitstrafen: 1:3 - Siebenmeter: 2/2 - 2/2 - Beste Spieler: Bauer, Bolius - Bayer, Klöckner - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Meike/Plinz (Denzlingen/Waldkirch).

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