Zweibrücken Nur Zweibrücken zukunftsfähig

In einem Brief an Malu Dreyer bittet die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer, sich für einen Weiterbetrieb des Zweibrücker Flughafens einzusetzen. Die Ministerpräsidentin möge in der verbleibenden Zeit bis zum Beschluss der Europäischen Kommission nichts unversucht lassen, um EU-Kommissar Almunia und seinem Kabinett die Tragweite der Entscheidung vor Augen zu führen.

Die Sachargumente sprächen für den Zweibrücker Flughafen. „Fadenscheinige Argumente hinsichtlich der Funktion eines Regierungsflughafens oder des längeren Bestands dürfen nicht ausschlaggebend sein“, meint Anita Schäfer. Das Luftverkehrsaufkommen verdoppele sich nach allen Prognosen in den kommenden zwei Jahrzehnten und wirke sich entsprechend auch auf die Regionalflughäfen aus. Schäfer befürchtet, dass die Region mit der Schließung des Zweibrücker Flughafens vom Wachstum des Luftverkehrs abgeschnitten wird. „Das kann politisch nicht gewollt sein.“ In den Verhandlungen mit der EU hätten die Zweibrücker Vorteile – längere Landebahn, Instrumentenflug- und Nebellandessystem – noch keine überzeugende Wirkung entfaltet. Sie seien aber der gravierende Unterschied, denn nur der Zweibrücker Flughafen sei zukunftsfähig. Die Landebahn in Ensheim sei aufgrund der Topographie nicht zu verlängern. Ab 2018 könnten die Soll-Vorgaben der EU nicht mehr erfüllt werden. Dann sei eine Sicherheitsfläche von 90 Metern am Ende der Landebahn verbindlich vorgeschrieben, eine Länge von 300 Metern werde empfohlen. Schäfer: „Von dieser Vorschrift kann bei Vorliegen entsprechender Sicherheitsgutachten oder -maßnahmen zwar abgewichen werden. Das Interesse der Fluggesellschaften, einen Flughafen anzusteuern, der nicht bedingungslos die geforderten Sicherheitsstandards erfüllt, dürfte sich aber umgekehrt proportional zum Wachstum des Flugverkehrs entwickeln.“ Die Schließung Zweibrückens und der Fortbestand Ensheims sei kein Nachweis nachhaltig politisch verantwortungsvollen Handelns. Einen Widerspruch sieht Schäfer darin, dass die EU kürzlich die Westpfalz als Fördergebiet – für die Gemeinschaftsaufgabe Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur – bestätigt habe, andererseits durch die Flughafenschließung über 100 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region verloren gehen. Diese Arbeitsplätze müssten an anderer Stelle mit hohen, anderen Subventionen wieder neu geschaffen werden. (ts)

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