Zweibrücken Neue Chöre und eine Uraufführung

Volker Sehy, Direktor des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg, konnte es am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms der Rosenberger Musiktage gar nicht fassen, dass es diese kleine kirchenmusikalische Konzertreihe in diesem Jahr bereits in der 19. Auflage geben wird – traditionell an vier Wochenenden rund um Pfingsten.

Dabei stehen die Rosenberger Musiktage erstmals unter einem Motto: „Anrufungen“ – entlehnt dem Psalm 121 („Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt“). „Ich denke dabei auch an den Rosenberg“, begründet Sehy die Wahl des Mottos. „Auch hier laden Menschen all das ab, was sie bedrückt.“ Vieles in der geistlichen Musik sind Flehrufe, erläutert Sehy weiter. Und so ziehe sich das Motiv des Gebets, der Anrufungen durch alle Konzerte der Rosenberger Musiktage. Vier Konzerte sind es auch in diesem Jahr, die Sehy und sein Vorbereitungskreis zusammengestellt haben. Die Reihe beginnt am 10. Mai mit einer Premiere, denn der „Sonntagschor Rheinland-Pfalz“ ist noch nie in der Wallfahrtskirche von Maria Rosenberg aufgetreten. Der Chor, der sich unter der Leitung von Mario Siry für einzelne Projekte trifft, bringt ein zweigeteiltes Programm, beginnend mit geistlichem Liedgut unter anderem von Arvo Pärt und Felix Mendelssohn-Bartholdy in der Wallfahrtskirche und endend mit einem populäreren Teil mit Liedern wie Leonard Cohens „Halleluja“ im Wallfahrtshof. Der Festgottesdienst am Pfingstmontag wird musikalisch gestaltet vom „Kammerchor der Christuskirche Karlsruhe“, einem evangelischen Chor, der ein Chorwochenende auf dem Rosenberg verbringt und abschließend ebenfalls in der Wallfahrtskirche debütiert. Er singt Werke von Johann Sebastian Bach und – passend zum Ausklang im Freien – Mendelssohn-Bartholdys „Lieder im Freien zu singen“. Das dritte Konzert mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy erklingt am Sonntag, 14. Juni. Es singt der Frauenkammerchor „ex-semble“ unter der Leitung von Christoph Haßler, der wahrscheinlich auch noch Lieder von Benjamin Britten und Johannes Brahms präsentieren wird. Festlegen wollte sich da Sehy noch nicht, denn „die sind noch am Ausbrüten des genauen Programms“. Und auch bei diesem Konzert wird es mit dem Auftritt des „Stuttgarter Waldhornquartetts“ eine Premiere auf dem Rosenberg geben. Zum Finale der Musiktage am Sonntag, 28. Juni, reist mit dem „Ensemble Cantissimo“ eines der, so Sehy, „gefragtesten Vokalensembles im deutschsprachigen Raum“ zum wiederholten Mal in die Südwestpfalz. Begleitet wird es von dem „Rascher Saxophon Quartett“ aus den USA. Beide Gruppen sind bekannt für ihre ungewöhnlichen Programme. So werden sie in der Wallfahrtskirche die „Litanies“ (Bittgebete) des jungen norwegischen Komponisten Marcus Paus uraufführen. Und mit „Immortal Bach“ des ebenfalls aus Norwegen stammenden Knut Nystedt steht ein weiteres spannendes Werk auf dem Programm. Zum dritten Mal verbunden ist das letzte Konzert der Musiktage mit einem im Eintrittspreis inbegriffenen Imbiss, gespendet von Freunden der Musiktage. Rund 600 Besucher kamen 2014 zu der kirchenmusikalischen Konzertreihe auf den Rosenberg nach Waldfischbach-Burgalben – eine Zahl, mit der Sehy auch in diesem Jahr rechnet, fließt doch auch ihr Eintrittsgeld in die finanzielle Kalkulation ein. Zwischen 15 000 und 18 000 Euro liegt der Etat 2015. Und da dies allein nicht durch den Kartenverkauf gedeckt werden kann, hofft Sehy wieder auf die Großzügigkeit von Sponsoren wie dem Landkreis Südwestpfalz und der Sparkasse Südwestpfalz. (han)

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